
Policy, Experience and Change: Cross-Cultural Reflections on Inclusive Education
Eine der Qualitäten dieses Buches ist die Auseinandersetzung der Autoren mit persönlichen Erfahrungen. Dies ist Teil der Kontextualisierung von Themen in bestimmten kulturellen, historischen und sozialen Kontexten.
In diesem Sinne möchte ich das Vorwort beginnen, indem ich von einer Erfahrung berichte, die noch immer eine Grundlage für die Analyse und Entwicklung meines eigenen Verständnisses ist. Diese Erfahrung liegt etwa fünfundzwanzig Jahre zurück. An einem heißen Sommertag ging ich mit Vic Finkelstein, einem behinderten Wissenschaftler und Aktivisten, zu einem Seminar auf dem Campus der Open University in Milton Keynes.
Der Titel des Seminars lautete: "Die Probleme der Integration". Als ich mich mit Vic unterhielt, meinte ich, das Seminar klinge sehr interessant. Seine Antwort kam sofort und direkt: Nein, es sei nicht interessant - die Probleme behinderter Menschen seien die Probleme der Segregation, nicht die Probleme der Integration.
Wie so oft bei mir stellte Vic das Verständnis auf den Kopf, und seine scheinbar einfache Feststellung löste immer mehr kritisches Hinterfragen aus. Die Lektüre internationaler Entwicklungen und der Besonderheiten von Bildungspolitik, -angeboten und -praxis unter den sehr unterschiedlichen Bedingungen in verschiedenen Nationalstaaten, sowohl in der Welt der Mehrheit als auch der Minderheiten, fordert heraus, vertieft und bestätigt das Verständnis. Es ist nicht verwunderlich, dass es beträchtliche Unterschiede und Gegensätze sowie wiederkehrende Themen gibt, die beide ansprechen und kritische Fragen aufwerfen.
Die Komplexität gibt ziemlich schnell zu denken und lässt die Alarmglocken läuten. Das erste ist für mich der Mangel an Verdauung - die Unmöglichkeit eines umfassenden Wissens.