
Assembling Policy - Transantiago, Human Devices, and the Dream of a World-Class Society (Ureta Sebastian (Universidad Alberto Hurtado))
Eine Untersuchung darüber, wie der Mensch in die Planung komplexer Infrastrukturprojekte einbezogen wird, anhand der Analyse eines umstrittenen öffentlichen Verkehrsprojekts.
Politische Entscheidungsträger sehen sich regelmäßig mit Beschwerden konfrontiert, dass normale Menschen bei der Planung und Verwaltung komplexer Infrastrukturprojekte außen vor gelassen werden. In diesem Buch argumentiert Sebasti n Ureta, dass der Mensch, sowohl individuell als auch kollektiv, immer im Mittelpunkt der Infrastrukturpolitik steht; die Frage ist nur, wie er in diese Politik einbezogen wird. Ureta entwickelt seine Argumentation am Beispiel von Transantiago, einem massiven öffentlichen Verkehrsprojekt in der Stadt Santiago, das im Jahr 2000 vorgeschlagen und 2007 in Angriff genommen wurde und 2012 von einem chilenischen Regierungssprecher als "die schlechteste öffentliche Politik, die je in unserem Land umgesetzt wurde" bezeichnet wurde.
Ureta untersucht Transantiago als ein politisches Gefüge, das aus einer Reihe heterogener Elemente besteht - darunter vor allem "menschliche Geräte" oder Artefakte und Praktiken, durch die Menschen in die Planung und Umsetzung der Infrastruktur einbezogen wurden. Ureta zeichnet die Entwicklung und den Betrieb von Transantiago anhand von vier Konfigurationen nach: Krise, Infrastruktur, Störung und Normalisierung. In der Krisenphase wurde der Mensch sowohl als Konsument als auch als Teilnehmer an der Umwandlung Santiagos in eine "Weltklasse"-Stadt eingesetzt, aber während der Infrastrukturentwicklung ging der "aktive Bürger" verloren. Der Start von Transantiago verursachte enorme Störungen, zum Teil weil die Nutzer ihre Rolle als bloße Konsumenten in Frage stellten und stattdessen unerwartete menschliche Funktionen ausübten. Die politischen Entscheidungsträger widersetzten sich dem Ruf nach radikalen Reformen und bestanden darauf, Transantiago zu normalisieren und es in ein dauerhaftes System zu verwandeln, das nicht funktioniert. Ausgehend von den chilenischen Erfahrungen argumentiert Ureta, dass die Infrastrukturpolitik integrativer, reflexiver und verantwortungsbewusster wäre, wenn wir sie als eine Reihe heterogener Zusammenhänge verstehen würden.