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Making Policy, Making Law: An Interbranch Perspective
Die Funktionsweise der US-Regierung ist ein wenig chaotischer, als die Amerikaner glauben möchten. Nach allgemeinem Verständnis der Politikgestaltung macht der Kongress die Gesetze, die Exekutivorgane setzen sie um, und die Gerichte wenden die Gesetze wie geschrieben an - solange sie verfassungskonform sind. Making Policy, Making Law stellt diese konventionelle Weisheit grundlegend in Frage und argumentiert, dass es keine vorherrschende Institution - oder auch nur ein annähernd gleichbleibendes Beziehungsmuster - zwischen den verschiedenen Akteuren im bundesstaatlichen Politikgestaltungsprozess gibt. Stattdessen spielen alle Zweige zu verschiedenen Zeiten und unter verschiedenen Bedingungen nicht nur bei der Gestaltung der öffentlichen Politik eine Rolle, sondern auch bei deren Durchsetzung und Legitimierung. Dies ist der erste Text, der sich eingehend mit diesem komplexen Zusammenspiel aller drei Gewalten befasst.
Der rote Faden zwischen diesen verschiedenen Mustern ist ein ständiger Dialog zwischen annähernd gleichberechtigten Akteuren in verschiedenen Bereichen und auf verschiedenen Ebenen der Regierung. Diese Interaktionen werden durch Konflikt- und Überzeugungsprozesse angetrieben, die für bestimmte Politikbereiche charakteristisch sind, sowie durch die Ideen, institutionellen Gegebenheiten und Interessen bestimmter politischer Gruppen. Obwohl diese neue Untersuchung komplex ist, macht sie den politischen Entscheidungsprozess nicht unverständlich. Vielmehr ermutigt sie Wissenschaftler, über die enge Untersuchung einzelner Institutionen hinauszugehen und über disziplinäre Grenzen hinweg wiederkehrende Muster des branchenübergreifenden Dialogs zu entdecken, die die zeitgenössische amerikanische Politik bestimmen (und verfeinern).
Making Policy, Making Law bietet eine Kombination aus zeitgenössischer politischer Analyse, einer branchenübergreifenden Perspektive und verschiedenen methodischen Ansätzen, die eine überraschend übersehene Lücke in der Literatur über die Rolle der Gerichte im amerikanischen Politikgestaltungsprozess schließen. Das Buch wird zweifellos einen bedeutenden Einfluss auf die Wissenschaft über nationale Gesetzgebung, nationale Politik und Verfassungsrecht haben. Für Wissenschaftler und Studenten der Regierungs- und Rechtswissenschaften, aber auch für besorgte Bürger, entwirrt dieses Buch das komplizierte Zusammenspiel der Regierungsbehörden und bietet einen bisher unbekannten Einblick in die Funktionsweise der US-Regierung in der Realität.