Politik nach dem Christentum: Politische Theologie in einer zerrissenen Welt

Bewertung:   (4,6 von 5)

Politik nach dem Christentum: Politische Theologie in einer zerrissenen Welt (David Vandrunen)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Das Buch präsentiert eine theologische Perspektive auf die Interaktion von Christen mit nichtchristlichen Regierungen, vor allem durch die Linse des „reformierten Zwei-Reiche-Ansatzes“. Während einige Rezensenten die Argumente des Buches für wertvoll und gut formuliert halten, kritisieren andere, dass es sich auf Interpretationen stützt, die als schwach oder nicht durch die Heilige Schrift gestützt angesehen werden.

Vorteile:

Das Buch bietet eine klare Darstellung der biblischen Lehren, eine solide exegetische Argumentation aus dem Alten und dem Neuen Testament und bietet wertvolle Einblicke in die Rolle der politischen Mächte bei der Festlegung grundlegender Moral und Gerechtigkeit. Das Buch wird dafür gelobt, dass es eine ausgewogene Linie zwischen gegensätzlichen Ansichten über politischen Aktivismus im christlichen Leben verfolgt.

Nachteile:

Kritisiert wird u. a. der Anspruch auf Originalität in Bezug auf den Noah-Bund als Grundlage für eine gemeinsame Regierung, der nach Ansicht mancher bereits von anderen geäußert wurde. Außerdem fehlt dem Buch die Auseinandersetzung mit dem christlichen Rekonstruktivismus, was bei einigen Lesern zu Enttäuschungen führt. Es gibt Bedenken, zu viel aus dem biblischen Text zu extrapolieren, und die Sorge, dass sich die Interpretationen zu sehr auf rabbinische Literatur und nicht auf die direkte Schrift stützen.

(basierend auf 2 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Politics After Christendom: Political Theology in a Fractured World

Inhalt des Buches:

Mehr als ein Jahrtausend lang, beginnend mit dem frühen Mittelalter, lebten die meisten westlichen Christen in Gesellschaften, die sich bemühten, umfassend christlich zu sein - in kirchlicher, wirtschaftlicher, rechtlicher und politischer Hinsicht. Das heißt, die meisten westlichen Christen lebten im Christentum. Doch in einem allmählichen Prozess, der vor einigen hundert Jahren begann, wurde das Christentum geschwächt und zerfiel schließlich. Heute leben die meisten Christen in der Welt in pluralistischen politischen Gemeinschaften. Und die Christen selbst haben sehr unterschiedliche Ansichten darüber, was sie aus dem Niedergang des Christentums machen und wie sie ihren Status und ihre Verantwortung in einer Welt nach dem Christentum verstehen sollen.

In Politik nach dem Christentum wird argumentiert, dass die Heilige Schrift die Christen für das Leben in einer Welt wie dieser gut gerüstet lässt. Die Schrift gibt keinen Hinweis darauf, dass Christen danach streben sollten, eine Art von Christentum zu errichten. Stattdessen bereitet sie sie darauf vor, in Gesellschaften zu leben, die dem Christentum gleichgültig oder feindselig gegenüberstehen, Gesellschaften, in denen die Gläubigen ein gläubiges Leben als Fremde und Exilanten führen müssen. Politik nach dem Christentum erklärt, was die Heilige Schrift über die politische Gemeinschaft und über die Verantwortung der Christen in ihren eigenen Gemeinschaften lehrt.

Bei der Verfolgung dieser Aufgabe macht Politik nach dem Christentum Gebrauch von mehreren wichtigen theologischen Ideen, die christliche Denker im Laufe der Jahrhunderte entwickelt haben. Zu diesen Ideen gehören das Zwei-Städte-Konzept des Augustinus, die reformatorische Zwei-Königreiche-Kategorie, das Naturrecht und eine Theologie der biblischen Bündnisse. Politik nach dem Christentum bringt diese Ideen auf besondere Weise zusammen, um ein Modell für christliches politisches Engagement zu präsentieren. Dabei interagiert es mit vielen wichtigen Denkern, darunter ältere Theologen (z. B. Augustinus, Aquin und Calvin), neuere säkulare politische Theoretiker (z. B. Rawls, Hayek und Dworkin), zeitgenössische politische Theologen (z. B. Hauerwas, O'Donovan und Wolterstorff) und zeitgenössische christliche Kulturkommentatoren (z. B. MacIntyre, Hunter und Dreher).

Teil 1 stellt eine politische Theologie durch eine sorgfältige Untersuchung der biblischen Geschichte vor, wobei besonderes Augenmerk auf die Bündnisse gelegt wird, die Gott mit seiner Schöpfung geschlossen hat, und wie diese Bündnisse eine angemessene Sicht des politischen Gemeinwesens vermitteln. In Teil 1 wird argumentiert, dass zivile Regierungen legitim, aber vorläufig sind, und dass sie gemeinsam, aber nicht neutral sind. Er kommt zu dem Schluss, dass Christen sich als Gast und Exilanten in ihren politischen Gemeinschaften verstehen sollten. Sie sollten in diesen Gemeinschaften nach Gerechtigkeit, Frieden und Vortrefflichkeit streben, aber daran denken, dass diese Gemeinschaften vorübergehend sind, und sie daher nicht mit dem ewigen Reich des Herrn Jesus Christus verwechseln. Das endgültige Bürgerrecht der Christen liegt in diesem Reich der neuen Schöpfung.

In Teil 2 wird darüber nachgedacht, wie die in Teil 1 entwickelte politische Theologie Christen einen Rahmen bietet, in dem sie über immerwährende Fragen der politischen und rechtlichen Theorie nachdenken können. In Teil 2 werden keine detaillierten politischen Konzepte dargelegt oder eine bestimmte politische Ideologie vertreten. Vielmehr werden Vorschläge gemacht, wie Christen über wichtige soziale Fragen auf kluge und theologisch fundierte Weise nachdenken können, damit sie besser gerüstet sind, um auf die spezifischen Kontroversen, mit denen sie heute konfrontiert sind, angemessen zu reagieren. Zu diesen Themen gehören Ethnie, Religionsfreiheit, Familie, Wirtschaft, Gerechtigkeit, Rechte, Autorität und ziviler Widerstand. Teil 2 schließt mit Überlegungen zu den klassischen liberalen und konservativen Traditionen sowie zu den jüngsten Herausforderungen durch nationalistische und progressivistische Bewegungen.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780310108849
Autor:
Verlag:
Einband:Taschenbuch
Erscheinungsjahr:2020
Seitenzahl:400

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)