
Politics and the Environment in Eastern Europe
Europa ist nach wie vor in Ost und West gespalten, wobei die Unterschiede durch die ungleiche wirtschaftliche und politische Entwicklung verursacht und verschärft werden. Inmitten dieser Spaltung ist die Umwelt zu einem zentralen Schlachtfeld geworden. Der Zustand und die Nachhaltigkeit der Umweltressourcen sind mit den Regierungs- und Machtsystemen von der lokalen bis zur EU-Ebene verknüpft. Zu den wichtigsten Herausforderungen in der osteuropäischen Region gehören heute zunehmend autoritäre Regierungsformen, die die Arbeit und die Existenz zivilgesellschaftlicher Gruppen bedrohen, der Import von lokal umstrittenen Naturschutz- und Umweltprogrammen, die anderswo entwickelt wurden, und ein Wiederaufleben des kulturellen Nationalismus, der ausgrenzende Mythen der Nationenbildung vorschreibt und normalisiert.
Dieser Band versammelt Aufsätze von Nachwuchswissenschaftlern aus ganz Osteuropa. Unter Verwendung des kritischen Instrumentariums der politischen Ökologie bieten die Autoren eine bisher übersehene Perspektive auf das gegenwärtige Schicksal und die Rezeption des "Umweltismus" in der Region. Sie gehen der Frage nach, wie aufkommende Formen des Umweltbewusstseins rezipiert wurden, wie diese Bewegungen und Perspektiven Landschaften neu definiert haben und welche subtileren Auswirkungen die neuen Regulierungssysteme auf Gemeinschaften und umweltabhängige Lebensgrundlagen hatten.
In drei Abschnitten mit Fallstudien aus Tschechien, Ungarn, Litauen, Polen, Rumänien und Serbien entwickelt diese Sammlung anthropologische Ansichten über die Prozesse und Folgen der Politisierung der Umwelt. Er ist eine wertvolle Lektüre für Humangeographen, Sozial- und Kulturhistoriker, politische Ökologen, Wissenschaftler, die sich mit sozialen Bewegungen und Regierungen beschäftigen, Politikwissenschaftler und Spezialisten für Europa und die Politik der Europäischen Union.