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Political Anthropology
In der Politischen Anthropologie (ursprünglich 1931 unter dem Titel Macht und menschliche Natur veröffentlicht) geht Helmuth Plessner der Frage nach, ob Politik - verstanden als der Kampf um Macht zwischen Gruppen, Nationen und Staaten - zum Wesen des Menschen gehört.
Aufbauend auf und ergänzend zu den Überlegungen in seinem Werk Die Ebenen des Organischen und des Menschlichen (1928) schlägt Plessner eine Genealogie des politischen Lebens vor und skizziert eine anthropologische Grundlegung des Politischen. Im kritischen Dialog mit Denkern wie Carl Schmitt, Eric Voegelin und Martin Heidegger argumentiert Plessner, dass die politischen Beziehungen, die die Kulturen untereinander unterhalten, ihr Ringen um Anerkennung und Behauptung, Ausdruck bestimmter Möglichkeiten der Offenheit und Unergründlichkeit des Menschlichen sind.
Erstmals ins Englische übersetzt und begleitet von einer Einleitung und einem Nachwort, die Plessners Denken sowohl in den Kontext des deutschen politischen und sozialen Denkens der Weimarer Zeit als auch in aktuelle Debatten einordnen, dürfte dieses knappe Buch von großem Interesse für Philosophen, politische Theoretiker und Soziologen sein, die sich für Fragen der Macht und der Grundlagen des Politischen interessieren.