
Political Identification in Europe: Community in Crisis?
In den letzten Jahren wurde Europa von einer Reihe umstrittener Krisen heimgesucht, die seine Institutionen und Ideale zu untergraben und zu überwältigen scheinen: die wirtschaftlichen Schocks von 2008, die offenen Streitigkeiten über die Migration, die durch den Brexit ausgelöste politische Unsicherheit und das Vordringen verschiedener populistischer und nationalistischer Parteien in die Regierungen.
Diese miteinander verknüpften Entwicklungen haben den Mythos einer zusammenhängenden europäischen Gemeinschaft entlarvt. Stattdessen ist eine Polarisierung, Fragmentierung und Verschiebung der europäischen Öffentlichkeit zu beobachten. Zumindest haben sowohl die Wahrnehmungen und Realitäten dieser Krisen als auch die Reaktionen darauf etablierte Identitätsmuster gestört und neue geschaffen. Die aufkommenden Diskurse über Austerität, Sicherheit, Populismus und Anti-Populismus sind beispielsweise alle in einer sich verändernden politischen Landschaft verwurzelt. In diesem Zusammenhang muss neu untersucht werden, was es heute bedeutet, zu Europa zu gehören.
Dieses Buch stellt eine reichhaltige und breit gefächerte Sammlung neuester interdisziplinärer Forschungsergebnisse vor, die die komplexen Dimensionen der europäischen Identifikation sorgfältig auspacken, und befasst sich mit den aktuellen Anliegen und Möglichkeiten der politischen Identifikation in Europa. Verfasst von Wissenschaftlern aus dem gesamten Kontinent, bietet dieser Band einen bereichernden Einblick in die sozio-politische Situation Europas. Jedes Kapitel bietet eine eigene Perspektive und eine detaillierte Analyse eines anderen Aspekts der „Identität“. Zusammen stellen diese Kapitel eine unschätzbare Ressource dar, um sich den Herausforderungen zu stellen, vor denen Europa heute steht.