
Policing Compassion: Begging, Law and Power in Public Spaces
Geben Sie jemandem, der bettelt? Seit Jahrhunderten löst die Figur des Bettlers in der Öffentlichkeit Angst, Mitleid und Verwirrung aus. In diesem Buch untersucht der Kriminologe Joe Hermer, wie das Dilemma, jemandem, der bettelt, etwas zu geben, heute zu einem ungewöhnlichen Ort der Regulierung, öffentlichen Untersuchung und Gesetzesreform geworden ist.
Das Buch geht der Frage nach, warum die Übergabe von Kleingeld an einen Bettler heute weithin als Geschenkkriminalität angesehen wird, mit der versucht wird, die gebende Öffentlichkeit an der polizeilichen Überwachung und Kontrolle von sichtbar armen Menschen zu beteiligen. Ausgehend von der historischen Erkenntnis, dass die öffentliche Meinung ein zentrales Problem bei der polizeilichen Bekämpfung von Bettlern ist, untersucht der Autor, wie sich ein skurriles Provinzexperiment, das die Menschen davon abhalten sollte, Bettlern Geld zu geben, zu einer unwahrscheinlichen Bewegung in ganz England entwickelte. Hermer spannt in seiner Analyse einen weiten Bogen von "umgeleiteten Spenden" über spezialisierte Polizeieinsätze bis hin zu den Bemühungen von Aktivisten, das Vagrancy Law aufzuheben, und bettlerähnlichen Aktivitäten wie Busking, Big Issue-Verkauf und Fahnensammlungen.
Der Autor widmet dem Vagrancy Act 1824 und den historischen Reformen, die durch die Regelung der Schenkungskriminalität in diesem traditionsreichen Bereich des Strafrechts ermöglicht wurden, besondere Aufmerksamkeit. Die Folge, so wird in diesem Buch argumentiert, ist, dass einige der schwächsten Personen in der Gesellschaft durch direkte Appelle an Mitleid und Freundlichkeit weiterhin im Stich gelassen werden.