
Popular Radicalism and the Unemployed in Chicago During the Great Depression
In einer Zeit, in der Massenarbeitslosigkeit und prekäre Beschäftigungsverhältnisse zu Themen von nationaler Bedeutung werden, ist es sinnvoll, die Erfahrungen der Arbeitslosen in einer früheren Periode wirtschaftlicher Not, der Großen Depression, zu überdenken. Wie haben sie überlebt und wie haben sie gegen die unmenschliche Politik der Regierung gekämpft? Die Amerikaner gelten oft als ein sehr konservatives und individualistisches Volk, aber die kollektiven Kämpfe der angeblich „sanften“ und „atomisierten“ Arbeitslosen in den 1930er Jahren widerlegen dieses Klischee.
Dieses Buch, das sich auf die Vorzeigestadt Chicago konzentriert, nimmt eine Neubewertung dieser Kämpfe vor und enthüllt den Kern des politischen Radikalismus und des Klassenwiderstands in Praktiken, die normalerweise als unpolitisch und unideologisch angesehen werden. Von kommunaler Teilhabe bis zu „Räumungsunruhen“, von Arbeitslosenräten bis zur landesweiten Bewegung hinter dem bemerkenswerten Arbeitslosenversicherungsgesetz für Arbeiter kämpften Millionen von Menschen dafür, die Herrschaft der kapitalistischen Werte zu beenden und eine neue, sozialistischere Gesellschaft einzuführen.
Sie scheiterten zwar an ihrem Maximalziel, die wirtschaftliche Unsicherheit und die unverhältnismäßige Macht der Reichen abzuschaffen, aber sie entrissen der herrschenden Klasse einen beginnenden Wohlfahrtsstaat. Heute ist ihr Vermächtnis ihre Unverwüstlichkeit, ihr Einfallsreichtum und ihr Beweis dafür, dass Arbeitslose sich selbst organisieren können, um den Kampf für eine gerechtere Welt zu erneuern.