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Post-Humanitarianism: Governing Precarity in the Digital World
Die Welt ist in eine noch nie dagewesene Zeit der Unsicherheit und politischen Instabilität eingetreten. Angesichts der Herausforderung, in einer solchen Welt zu wissen und zu handeln, werden die Ausbreitung von Computern und Konnektivität sowie das Aufkommen neuer digitaler Instrumente zur Sinnfindung weithin als hilfreich gefeiert. Aber ist dies wirklich der Fall oder haben wir durch die digitale Revolution mehr verloren als gewonnen?
In Post-Humanitarismus: Governing Precarity in the Digital World bietet der renommierte Wissenschaftler für Entwicklung, Sicherheit und Global Governance Mark Duffield eine alternative Interpretation. Er vertritt die Auffassung, dass die Konnektivität neue Formen der Einverleibung von Verhaltensweisen, der kognitiven Unterordnung und des automatisierten Managements verkörpert, die ihrerseits untrennbar mit dem Aufkommen der Prekarität als globales Phänomen verbunden sind. Anstatt Katastrophen zu rekonstruieren, werden die Überlebenden ermutigt, „Resilienz“ aufzubauen - sich anzupassen und mit dem auszukommen, was bleibt. Als Ergebnis einer Wirtschaft, die sich in einer permanenten Notlage befindet, dienen humanitäre Katastrophen als Ort der Erprobung und Vorwegnahme der Formen der sozialen Automatisierung und des Fernmanagements, die diese Prekarität bestimmen und uns alle zunehmend erfassen.
Das empirisch reichhaltige und konzeptionell innovative Buch Posthumanitarismus untersucht kritisch, wie die zunehmende Vernetzung untrennbar mit der wachsenden gesellschaftlichen Polarisierung, der Wut und dem politischen Widerstand verbunden ist. Das Buch ist eine unverzichtbare Lektüre für Studierende der internationalen und sozialen Kritik sowie für alle, die sich über unsere zunehmende Entfremdung von der Welt Sorgen machen.