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Postanarchism
Welche Form kann radikale Politik heute annehmen, in einer Zeit, in der die großen revolutionären Projekte der Vergangenheit aufgegeben wurden? Angesichts der jüngsten weltweiten Aufstände gegen die neoliberale kapitalistische Ordnung vertritt Saul Newman die Ansicht, dass der Anarchismus - oder wie er es nennt, der Postanarchismus - unseren heutigen politischen Horizont bildet.
In diesem Buch entwickelt Newman eine originelle politische Theorie des Postanarchismus, einer Form der antiautoritären Politik, die mit der Anarchie beginnt und nicht mit ihr endet. Er tut dies, indem er vier zentrale Fragen stellt: Wer sind wir als Subjekte; wie leisten wir Widerstand; was ist unser Verhältnis zur Gewalt; und warum gehorchen wir? Unter Rückgriff auf eine Reihe heterodoxer Denker wie La Bo(c)tie, Sorel, Benjamin, Stirner und Foucault untersucht der Autor nicht nur die gegenwärtigen Bedingungen für radikales politisches Denken und Handeln, sondern schlägt eine neue Form der Politik vor, die auf dem beruht, was er ontologische Anarchie und den Wunsch nach autonomem Leben nennt. Anstatt nach revolutionärer Emanzipation oder politischer Hegemonie zu streben, sollten wir stattdessen die Nichtexistenz von Macht und die allgegenwärtigen Möglichkeiten der Freiheit bekräftigen.
Da sich die tektonischen Platten unserer Zeit verschieben und den Nihilismus und die Leere unserer politischen und wirtschaftlichen Ordnung offenbaren, bietet uns die Verachtung des Postanarchismus für Macht in all ihren Formen ein echtes emanzipatorisches Potenzial.