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Posthumanism
Dieses zeitgemäße Buch untersucht den Aufstieg des Posthumanismus sowohl als materielle Bedingung als auch als sich entwickelndes philosophisch-ethisches Projekt im Zeitalter des Klonens, der Gentechnik, der Organtransplantation und der Implantate.
Nayar stellt zunächst die politischen und philosophischen Kritiken am traditionellen Humanismus dar und enthüllt dessen ausgrenzende und "speziesistische" Politik, die den Menschen als eine besondere und dominante Lebensform positioniert. Anschließend kontextualisiert er die posthumanistische Vision, die auf der Grundlage biomedizinischer, ingenieur- und technowissenschaftlicher Studien zu dem Schluss kommt, dass das menschliche Bewusstsein durch die Koevolution mit anderen Lebensformen geformt wird und unsere menschliche Form unausweichlich von Werkzeugen und Technologie beeinflusst wird. Schließlich untersucht das Buch die Wurzeln des Posthumanismus in der Behindertenforschung, der Tierforschung und der Bioethik, um den konstruierten Charakter der "Normalität" von Körpern und die Einzigartigkeit von Arten und Leben selbst zu unterstreichen.
Wie dieses Buch eindringlich zeigt, steht der Posthumanismus für eine radikale Neubewertung des Menschen, der sich durch Symbiose, Assimilation, Differenz und Abhängigkeit von und mit anderen Arten konstituiert. Posthumanismus zeichnet das Terrain dieser weitreichenden Debatten nach und wird ein unschätzbarer Begleiter für Studierende der Kulturwissenschaften und der modernen und zeitgenössischen Literatur sein.