
Postcolonial Legality: Law, Power and Politics in Zambia
Dieses Buch hinterfragt die Ideologie und Praxis des liberalen Konstitutionalismus in der sambischen Postkolonie. Die Analyse konzentriert sich auf die verbleibenden politischen und staatlichen Auswirkungen einer imperialen Form der Macht, die in der Person des republikanischen Präsidenten verkörpert ist und hier als Prärogativismus bezeichnet wird.
Durch eine systematische, langfristige ethnografische Beschäftigung mit sambischen Verfassungsaktivisten - Anwälten, Richtern und zivilen Führungspersönlichkeiten - untersucht die Studie, wie der Prerogativismus die postkoloniale politische Landschaft geformt und die Möglichkeiten des konstitutionellen Liberalismus eingeschränkt hat. Dies zeigt sich darin, dass die wiederholten Bemühungen um eine Verfassungsreform die Beteiligung des Volkes ausgeklammert haben und somit die tiefe Kluft zwischen einer kleinen Eliteschicht (aus der die Verfassungsaktivisten stammen) und der marginalisierten Masse der Bevölkerung nicht überwunden werden konnte. Dabei dokumentiert die Studie die enge Verflechtung von politischem und rechtlichem Handeln und untersucht, wie der Prärogativismus das politische Engagement der Elitenakteure einschränkt.
Besonderes Augenmerk wird auf die Zurückhaltung der Rechtsaktivisten gegenüber der Politik des Volkes und auf das konservative Ethos gelegt, das die Bemühungen um eine Rechtsprechung des transformativen Konstitutionalismus in den Erkenntnissen des Verfassungsgerichts untergräbt. Die Arbeit leistet einen Beitrag zu dem wachsenden Interesse an der Anwendung sozio-rechtlicher Analysen auf den Bereich der Gesetzgebung in postkolonialen Rechtsordnungen.
Es stellt einen bahnbrechenden Versuch dar, die amorphe und ambivalente Ansammlung von Ideen und Praktiken im Zusammenhang mit Konstitutionalismus durch eine detaillierte ethnografische Befragung zu dekonstruieren. Das Buch richtet sich an Wissenschaftler, Studenten und Praktiker, die sich für die theoretischen Herausforderungen des politischen Liberalismus in postkolonialen Kontexten interessieren und das methodische Instrumentarium der rechtssoziologischen Analyse neu überdenken wollen.