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Postcolonial Politics and Theology: Unraveling Empire for a Global World
Postkoloniale Politik und Theologie versucht, das Feld der politischen Theologie zu reformieren und neu zu gestalten, indem es den kolonialen Boden verlässt und die vergleichende Brille der postkolonialen Politik und Theologie benutzt, um die Aufmerksamkeit auf die Realitäten des globalen Südens zu lenken. Kwok Pui-lan zeichnet die Geschichte der politischen Auswirkungen der westlichen theologischen Entwicklung nach, insbesondere die Entwicklungen im US-amerikanischen Kontext, sowie die Notwendigkeit, diese ineinander greifenden Bereiche in Theorie und Praxis auf nicht-westliche Traditionen zu übertragen.
Ein besonderer Schwerpunkt des Buches liegt auf den sich verändernden gesellschaftspolitischen Realitäten des amerikanischen Imperiums und der chinesisch-amerikanischen Konkurrenz, die in Donald Trumps Slogan "Make America Great Again" und Xi Jinpings Hoffnung auf einen "China Dream" zum Ausdruck kommen. Der Wandel der Beziehungen zwischen den USA und Asien macht deutlich, dass wir unsere theologischen und politischen Kategorien von der Vision einer starken Herrschaft weg und hin zu einer postmodernen, postkolonialen und transnationalen Welt verschieben müssen, was besonders im asiatisch-pazifischen Kontext deutlich wird.
Kwok verwirft die Idee, einen kulturellen Rahmen in den Mittelpunkt zu stellen und andere an den Rand zu drängen, zugunsten eines Lebens in einer Vielzahl von zutiefst kontextbezogenen Theologien. Sie untersucht, wie diese Theologien in globalen, postkolonialen Kontexten entwickelt werden, durch Kämpfe für Demokratie und zivilen Ungehorsam in Hongkong, durch Bemühungen, das Selbstsein und die sexuelle Identität vor dem ausbeuterischen kolonialen Begehren zurückzuerobern, durch die Arbeit der interreligiösen Solidarität und der Friedenskonsolidierung und durch die Praxis der Erdpflege angesichts der ökologischen Krise.