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Potsdam: The End of World War II and the Remaking of Europe
Der endgültige Bericht über die Potsdamer Konferenz von 1945: das historische Gipfeltreffen, bei dem Truman, Stalin und Churchill über das Schicksal Europas nach dem Zweiten Weltkrieg entschieden.
Nach der Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg lag Europa in Trümmern. Millionen von Flüchtlingen waren über den ganzen Kontinent verstreut. Lebensmittel und Treibstoff waren knapp. Großbritannien war bankrott, während Deutschland in Schutt und Asche gelegt worden war. Im Juli 1945 trafen sich Harry Truman, Winston Churchill und Joseph Stalin in einem ruhigen Vorort von Berlin, um über einen dauerhaften Frieden zu verhandeln: einen Frieden, der dem 1914 begonnenen Flächenbrand endlich ein Ende setzen würde, einen Frieden, in dem Europa wieder aufgebaut werden könnte.
Der preisgekrönte Historiker Michael Neiberg erweckt die turbulente Potsdamer Konferenz zum Leben und fängt die Persönlichkeiten der Delegierten eindringlich ein: Truman, der versuchte, aus dem Schatten des nur wenige Monate zuvor verstorbenen Franklin Roosevelt zu treten; Churchill, bombastisch und scheinbar unnahbar; Stalin, gerissen und akribisch. In der ersten Woche verliefen die Verhandlungen relativ reibungslos. Doch als die Delegierten wegen der britischen Wahlen eine Pause einlegten, wurde Churchill - sowohl als Premierminister als auch als Vertreter Großbritanniens auf der Konferenz - auf unvorhergesehene Weise durch Clement Attlee ersetzt, einen Mann, den Churchill abschätzig als "Schaf im Schafspelz" bezeichnete. Als die Konferenz wieder zusammentrat, hatte sich die Machtdynamik dramatisch verschoben, und die Delegierten hatten Mühe, ein neues Gleichgewicht zu finden. Stalin nutzte seine starke Position, um die Kontrolle über Osteuropa als Entschädigung für die Leiden des sowjetischen Volkes und der sowjetischen Armeen zu fordern. Die abschließenden Beschlüsse der Potsdamer Konferenz, insbesondere die Teilung Deutschlands und die sowjetische Annexion Polens, spiegeln das unsichere geopolitische Gleichgewicht zwischen Ost und West wider, das das zwanzigste Jahrhundert prägen sollte.
Wie Neiberg sachkundig zeigt, kamen die Delegierten in Potsdam an, entschlossen, aus den Fehlern zu lernen, die ihre Vorgänger im Versailler Vertrag gemacht hatten. Doch angesichts der Spannungen und der dramatischen Debatten über die Beendigung des letzten Krieges wurde ihnen nur unzureichend bewusst, dass ihre Friedensgespräche einen neuen globalen Konflikt auslösten.