Bewertung:

Die Biografie von Uldine Utley, verfasst von Thomas Robinson, schildert detailliert das Leben eines vergessenen Kinderevangelisten, der in seinem späteren Leben mit psychischen Problemen zu kämpfen hatte. Obwohl das Buch gut recherchiert und elegant geschrieben ist, kämpft es darum, ein vollständiges Verständnis von Utleys Anziehungskraft und Persönlichkeit zu vermitteln.
Vorteile:Gut recherchiert, schön geschrieben, bietet Einblick in eine historische Figur, nutzt neu entdeckte Materialien effektiv.
Nachteile:Es fehlt ein tieferes Verständnis von Utleys Charisma und Persönlichkeit, konzentriert sich zu sehr auf ihre kurzen Jahre als Predigerin, ohne ihr ganzes Leben zu erforschen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Preacher Girl: Uldine Utley and the Industry of Revival
Uldine Utley war das Vorbild für die Mädchenevangelisten der 1920er und 1930er Jahre. Mit elf Jahren begann sie zu predigen, mit zwölf Jahren gab sie eine Monatszeitschrift heraus und mit vierzehn Jahren füllte sie regelmäßig die größten Säle der amerikanischen Großstädte, darunter die Carnegie Hall und den Madison Square Garden. Sie stand auf Augenhöhe mit Billy Sunday und Aimee Semple McPherson, den berühmtesten Erweckungspredigern ihrer Zeit. Sie wurde zum Liebling der weltlichen Presse und wurde in Romanen und Theaterstücken nachgeahmt und nachempfunden.
In Preacher Girl, der ersten vollständigen Biografie über Utley, zeigt der Autor Thomas Robinson, dass Utleys Aufstieg zum Ruhm kein Zufall war. Utleys Eltern und Mitarbeiter haben ihr schon früh den Weg zum Erfolg geebnet. Ähnlich wie Hollywood war die Erweckungsbewegung ein Geschäft, in dem Berühmtheit gleichbedeutend mit Erfolg war. Die Erweckungsbewegung mischte zu gleichen Teilen Glamour und Gospel und machte aus ihren Predigern Stars. Utley war der strahlendste unter ihnen.
Doch der Ruhm der Kindheit hatte seinen Preis. Wie eine Reihe von Utleys bisher unveröffentlichten Gedichten zeigt, kämpfte sie nach einem Jahrzehnt als Predigerin fast ständig gegen körperliche und geistige Erschöpfung an, da sie den Konflikt zwischen den Erwartungen der Erweckungsbewegung und ihren Wünschen nach einem normalen Leben erlebte. Utley war im Alter von vierundzwanzig Jahren ausgebrannt. Die Erweckungsbühne verblasste, der Ruhm verblasste, nur ein gebrochenes Herz und ein verwundeter Geist blieben zurück.
Sowohl Utleys kometenhafter Aufstieg als auch sein tragischer Ausgang beleuchten die amerikanische Religion als Geschäft. In seiner fesselnden Chronik von Utleys Leben hebt Robinson die überraschende Macht der amerikanischen Erweckungsbewegung hervor, die es mit dem Erfolg Hollywoods aufnehmen kann, aber auch die potenziell verheerenden privaten Kosten der öffentlichen religiösen Führung. Die Marketing- und Werbemaschinerie der Erweckungsbewegung brachte Utley sowohl Ruhm als auch Elend - widersprüchliche Nebenprodukte im Geschäft der Seelengewinnung für Christus.