
Probing Eyes: Poems of a Lifetime, 1959-2019
Probing Eyes" ist eine Sammlung von 156 Gedichten, die ein christlicher Professor für englische Literatur über einen Zeitraum von 60 Jahren geschrieben hat. Der erste und umfangreichste Abschnitt trägt den Titel "Scriptural Extensions" (Biblische Erweiterungen) und versucht, ein neues Licht auf verschiedene biblische Situationen zu werfen, indem er entweder die Persönlichkeit einer Figur durch einen dramatischen Monolog projiziert oder einen neuen Blickwinkel auf die dargestellten Ereignisse bietet. Diese Gedichte gehen von der Frage aus: "Ich frage mich, was diese biblische Figur inmitten dieser Ereignisse gedacht hat." Der zweite Abschnitt, "Interaktionen", stellt einige der Erfahrungen des Autors im Umgang mit anderen dar, von Familie und Freunden bis hin zu Menschen, die er nur flüchtig kennt. Der dritte Abschnitt, "Zeitperspektiven", besteht aus Gedichten, die hauptsächlich als Neujahrsmeditationen geschrieben wurden und sich damit befassen, wie wir als Christen vom Lauf der Zeit betroffen sind; während der unaufhaltsame Fluss der Zeit uns an unsere Endlichkeit und Sterblichkeit erinnert, fordert er uns auch heraus zu verstehen, wie Gott, der zeitlos ist, unsere Begrenzungen beherrscht. Der letzte Abschnitt, "Persönliches und Meditatives", ist eine Mischung aus persönlichen und gelegentlichen Betrachtungen, einige ernsthaft, andere spielerisch. Das Buch ist mit vier Registern versehen, die das Auffinden eines Gedichts nach Titel, chronologischer Einordnung, biblischem Bezug oder Thema erleichtern. Der Autor hofft, dass sich diese Gedichte so für das private Bibelstudium und die Anwendung in Predigten oder Gottesdiensten eignen.
Die fruchtbarste Lektüre der Gedichte, insbesondere derjenigen, für die ein biblischer Bezug angegeben wird, ergibt sich aus einem sorgfältigen Blick auf die entsprechenden biblischen Texte.
Dieses Buch wird nicht als das Werk eines gewöhnlichen Dichters präsentiert, denn Prof. Higgs hat das Schreiben von Gedichten als Nebenbeschäftigung und nicht als Beruf betrieben. Er hat sich für Klarheit statt für künstlerische Raffinesse entschieden, was ihn bei den zeitgenössischen Kritikern und Praktikern der poetischen Komposition nicht unbedingt beliebt macht. Gleichzeitig strebt der Autor danach, über die Art religiöser Verse hinauszugehen, deren Hauptzweck darin besteht, durch Reimzeilen eine moralische Lektion zu vermitteln. Das ist kein unanständiges Ziel, aber es umfasst nicht die volle Teilnahme an der sprachlichen Komplexität, die ernsthafte Poesie kennzeichnet. Dr. Higgs versucht in seinen Gedichten, die Schönheit der Kunst mit der Schönheit der Wahrheit zu verbinden und dadurch eine neue Aufmerksamkeit dafür zu wecken, wer Gott ist und wie er mit den Menschen in seiner Schöpfung arbeitet.
Der Stil von Probing Eyes besteht hauptsächlich aus freien Versen, aber mit regelmäßigem Gebrauch von Binnenreimen, Assonanzen und Alliterationen. Der Leser kann in diesem Stil Prof. Higgs' Bewunderung für die Poesie von Gerard Manly Hopkins, George Herbert, John Donne und (im Plauderton) Robert Frost erkennen. Vor allem aber hofft der Autor, dass die Leser den Einfluss des Heiligen Geistes, ad gloriam dei, erkennen.