
Problem solving activities in post-editing and translation from scratch
Unternehmen und Organisationen setzen zunehmend maschinelle Übersetzungen ein, um die Effizienz und Kosteneffizienz zu steigern. Anschließend wird die maschinelle Übersetzung bearbeitet, um einen flüssigen Text zu erstellen, der den vorgegebenen Textkonventionen entspricht.
Dieser Vorgang wird als Post-Editing bezeichnet. Übersetzung und Post-Editing lassen sich häufig als problemlösende Tätigkeiten kategorisieren. Wenn die Übersetzung einer Ausgangstexteinheit für den Übersetzer nicht unmittelbar ersichtlich ist, d.
h.
wenn es eine Hürde zwischen dem Ausgangs- und dem Zieltext gibt, kann der Übersetzungsprozess als problematisch angesehen werden. Umgekehrt kann der Übersetzungsprozess als aufgabenlösend und nicht als problemlösend angesehen werden, wenn es keine Hürde zwischen Ausgangs- und Zieltext gibt.
In dieser Studie wird untersucht, ob der maschinell übersetzte Output den Problemlösungsaufwand bei der Internetrecherche, der Syntax und anderen Problemindikatoren beeinflusst und ob der Aufwand mit dem Fachwissen in Verbindung gebracht werden kann. Insgesamt 24 Übersetzer (zwölf Profis und zwölf Semiprofis) haben für diese Studie Übersetzungen aus dem Englischen ins Deutsche erstellt und (monolingual) maschinell übersetzte Texte nachbearbeitet. Die Studie ist Teil der CRITT TPR-DB Datenbank.
Die Übersetzungs- und (einsprachigen) Nachbearbeitungssitzungen wurden mit einem Eye-Tracker und einem Keylogging-Programm aufgezeichnet. Die Teilnehmer erhielten alle die gleichen sechs Texte (zwei Texte pro Aufgabe). Zur Ermittlung problematischer Übersetzungseinheiten wurden verschiedene Ansätze verwendet.
Zunächst wurde das Rechercheverhalten im Internet betrachtet, da Recherche ein eindeutiger Indikator für problematische Übersetzungseinheiten ist. Dann wurde der Schwerpunkt auf syntaktische Strukturen in der MÜ-Ausgabe gelegt, die sich nicht an die Regeln der Zielsprache halten, da ich davon ausging, dass sie in den (einsprachigen) Nachbearbeitungsaufgaben Probleme verursachen würden, die bei der Übersetzung von Grund auf nicht auftreten.
Schließlich wurden Problemindikatoren über verschiedene Parameter wie Munit identifiziert, die angeben, wie oft die Teilnehmer kreativ sind.