Projektland: Das Leben in einem laotischen sozialistischen Modelldorf

Projektland: Das Leben in einem laotischen sozialistischen Modelldorf (Holly High)

Originaltitel:

Projectland: Life in a Lao Socialist Model Village

Inhalt des Buches:

In Projectland verbindet die Anthropologin Holly High eine fesselnde Ich-Erzählung ihrer Feldforschung mit einer politischen Ethnografie von Laos, mehr als vierzig Jahre nach der Gründung der Demokratischen Volksrepublik Laos und mehr als sieben Jahrzehnte, nachdem sozialistische Ideologen erstmals Teile des Hochlandes "befreit" haben. In einem abgelegenen Dorf namens Kandon stellt High fest, dass der Sozialismus als Wirtschaftsmodell zwar deutlich an Bedeutung verloren hat, in der politischen Kultur und der Kulturpolitik jedoch auf dem Vormarsch ist und floriert.

Kandon ist in jeder Hinsicht bemerkenswert. Die Dorfbewohner sind ethnische Kantu (Katu), eine Ethnie, die von frühen Ethnographen vor allem mit Menschenopfern in Verbindung gebracht wurde. Sie hatten sich gegen die Franzosen gewehrt, und im Laufe des Krieges hatten die revolutionären Kräfte der Sekong ihr Hauptquartier im Kandon-Gebiet. Im Jahr 1996 wurde das Dorf Kandon in ein Plateaugebiet umgesiedelt und neu besiedelt. New Kandon" wurde das erste zertifizierte "Kulturdorf" der Provinz Sekong, das erste "Dorf ohne offene Toiletten" und das erste "Modell-Gesundheitsdorf" des Landes, und der Präsident von Laos verlieh dem Dorf persönlich eine Arbeitsfahne und eine Medaille.

High liefert eine einzigartige und zeitgemäße Einschätzung der Umsiedlungspolitik des laotischen Parteistaats und erzählt mit geschickter Nuancierung die Geschichten, die durch die übliche Konzentration auf New Kandon als Erfolg oft in den Schatten gestellt werden. Ihr Buch folgt dem Leben einer kleinen Gruppe von Dorfbewohnern, die in ihr altes Dorf in den Bergen zurückkehrten und sich der Politik widersetzten, aber, wie sie sagen, der Präsenz gehorchten, die das Land dort belebt. Mit ungeheurer Gelassenheit schildert High die Erfahrungen von Frauen, die durch hohe Brautpreise an oft gewalttätige Ehen gebunden sind und wenig vom sozialistischen Projekt der Gleichheit, Einheit und Unabhängigkeit gekostet haben. Diese Frauen sprachen mit der Autorin über "Notwendigkeiten" als Grenze für ihr eigenes Leben. In einem Kontext, in dem der Staat die legitimen Formen des Erfolgs und der Handlungsfähigkeit definiert hat, erwies sich die "Notwendigkeit" als ein Mittel, das eigene Leben als nicht konform, aber auch nicht aktiv zu gestalten.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780824888688
Autor:
Verlag:
Einband:Taschenbuch
Erscheinungsjahr:2021
Seitenzahl:264

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