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Prophecy and Ideology in Jeremiah
Dieses Projekt untersucht zwei Bereiche, in denen es wichtige Interpretationsprobleme gibt: die Komposition des Buches Jeremia und insbesondere die Herkunft und die ideologischen Funktionen des Textes von Jeremia einerseits und die redaktionellen Interessen an der Prophetie, die in der deuteronomistischen Geschichte deutlich werden, andererseits.
Das Buch argumentiert, dass zwei unterschiedliche politische Gruppen um theologische Autorität wetteifern, indem sie die Traditionen über Jeremia und die Propheten im Allgemeinen in der deuterojeremianischen Prosa literarisch darstellen - eine Gruppe in Babylon nach den Deportationen von 597 v. Chr., die versucht, politische und kultische Autorität zu beanspruchen, und eine Gruppe, die nach 597 in Juda zurückbleibt und den politischen Ansprüchen und den damit zusammenhängenden Interpretationsversuchen der babylonischen Traditionisten widerspricht.
Das Buch veranschaulicht dann durch die Analyse der prophetischen Rollen in Jeremia, Könige und Deuteronomium 18, dass es wesentliche und grundlegende Diskontinuitäten zwischen der Sicht der Prophetie und des prophetischen Wortes in den deuteronomischen Texten und der Sicht in den deuterojeremianischen Texten gibt. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie stellen die weithin akzeptierte wissenschaftliche These einer monolithischen Redaktion des Buches Jeremia durch dieselben "Deuteronomisten" in Frage, deren Arbeit in der deuteronomistischen Geschichte deutlich wird.