
Protestant Resistance in Counterreformation Austria
Protestantischer Widerstand im gegenreformatorischen Österreich untersucht österreichische Protestanten, die im frühen siebzehnten Jahrhundert aktiven Widerstand gegen die habsburgische Gegenreformation leisteten. Jahrhunderts aktiv widersetzten.
Während einige wenige entschlossen waren, dem wachsenden Konformitätsdruck nur mit militärischen Mitteln zu begegnen, kamen viele andere zu diesem Schluss erst, nachdem sie ins Exil gezwungen worden waren. Da der Höhepunkt ihres Aktivismus mit der schwedischen Intervention im Dreißigjährigen Krieg zusammenfiel, analysiert die Studie auch die zeitgenössische schwedische Politik und die daraus resultierenden österreichisch-schwedischen Wechselbeziehungen. So wird eine Staats- und Religionsgeschichte der frühneuzeitlichen Habsburgermonarchie zu einem Paradebeispiel für histoire crois e, für historische Erfahrungen und Traditionen, die politische Grenzen überschreiten.
Das Buch erforscht aber nicht nur den historischen Konflikt selbst, sondern nutzt ihn auch als Fallstudie zur gesellschaftlichen Erinnerung. Die österreichische Nationsbildung, die in der Zwischenkriegszeit zaghaft begann und erst nach der Wiederherstellung der österreichischen Staatlichkeit 1945 vollständig umgesetzt wurde, war in einer konservativen ideologischen Tradition mit starken Sympathien für das habsburgische Erbe verankert.
Diese ideologische Perspektive beeinflusste auch die Bewertung der Konfessionszeit. Die moderne Darstellung der frühneuzeitlichen Konflikte offenbart die Selektivität des historischen Gedächtnisses.