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Process Theology and Biblical Interpretation
Kann man die Heilige Schrift gewinnbringend aus einer relationalen oder prozessualen Sichtweise heraus lesen? Kann man dies tun, ohne jene Teile der Schrift zu verwerfen, die einem modernen Leser auf den ersten Blick problematisch erscheinen?
Ronald L. Farmer, Pfarrer und Neutestamentler, ist der Meinung, dass dies möglich ist und in der Tat eine befreiende und anregende Erfahrung sein kann. Sein Buch Beyond the Impasse: The Promise of a Process Hermeneutic (Mercer UP, 1997) war die erste abendfüllende Arbeit, die diese spannende Auslegungsperspektive beschrieb. Anschließend schrieb er einen Kommentar zum Buch Offenbarung (Chalice Commentaries for Today, 2005), einem Buch, das für moderne Ausleger eine der größten Herausforderungen darstellt und in der gesamten christlichen Geschichte problematisch war.
Im vorliegenden Buch untersucht Farmer die Art und Weise, wie wir die Heilige Schrift lesen, und fordert uns auf, uns bewusst zu machen, was wir mitbringen und wie wir es verwenden. Anschließend untersucht er verschiedene Auslegungshilfen und -ansätze, um uns zu helfen, die Denkweisen zu verstehen, die zu deren Entwicklung beigetragen haben. Schließlich veranschaulicht er anhand von Offenbarung 4 und 5, wie ein Umdenken im Umgang mit der Heiligen Schrift dazu beitragen kann, dass wir die Heilige Schrift auf neue und dynamische Weise empfangen und anwenden.
Dieses Buch schlägt keine neuen Auslegungshilfen für das Bibelstudium vor, sondern konzentriert sich auf eine Prozessperspektive, die es uns ermöglicht, aus den im Laufe der Jahrhunderte entwickelten Hilfsmitteln neue Erkenntnisse zu gewinnen. Dieses Buch wird für jeden wertvoll sein, der die Bibel studieren und sich dabei seiner eigenen Vorurteile und Vorannahmen (und der anderer) bewusst sein will.