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Mental Health Homicide and Society: Understanding Health Care Governance
Ein Tötungsdelikt, das von einer geistig behinderten Person begangen wird, die von Angehörigen der Gesundheitsberufe betreut wird, ist ein schockierendes Ereignis. Auf diese Vorfälle, die auch als "Patiententötung" bezeichnet werden, folgt eine Untersuchung der Betreuung und Behandlung des Täters.
Diese Ermittlungen werden oft als Möglichkeit angesehen, Lehren zu ziehen, Rechenschaft abzulegen und den Familien und der Öffentlichkeit eine Erleichterung zu verschaffen. In dem Buch wird jedoch argumentiert, dass Tötungsdelikte an Patienten und die Umstände, unter denen sie geschehen, innerhalb geschlossener Lebenssysteme (z. B.
Recht, Medizin) kommuniziert werden. Diese Systeme funktionieren nach einer eigenen internen Logik.
Die von diesen Systemen produzierten Kommunikationen finden jedoch in der Gesellschaft Widerhall und ermöglichen die Entstehung eines vielfältigen und komplexen Raums der Governance - eines Raums der Governance, in dem universelle Verständnisse über Patiententötungen, Gesundheitsversorgung, öffentliche Sicherheit und Risiken unerreichbar sind. Die schottische Regierung hat 2017 eine Reform ihrer Verfahren zur Untersuchung von Patiententötungen eingeleitet, und Pläne zur Reform der Untersuchungen von Patiententötungen in England keimen langsam auf.
Dieses originelle und überzeugende Buch ist daher ein zeitgemäßer und wichtiger Beitrag. Es kommt zu dem Schluss, dass Gesundheitspolitiker ihre normativen Verpflichtungen zur Verringerung des Risikos von Patiententötungen in einer Welt der Disharmonie, des Widerspruchs und des Widerstands neu bewerten sollten.