
Psychopolitical Anaphylaxis: Steps Towards a Metacosmics
Die große Beschleunigung, die als Anthropozän bekannt geworden ist, hat zerstörerische Folgen mit sich gebracht, die zu einer gefährlichen und potenziell explosiven konvergenten Grenzüberschreitung zu führen drohen, nicht nur klimatisch oder biosphärisch, sondern auch psychosozial. Diese Konvergenz erfordert ein neues Denken und ein Überdenken grundlegender philosophischer, politischer und ökonomischer Theorien, insbesondere im Zeitalter des Computerkapitalismus, um zu verhindern, dass diese Konvergenz absolut katastrophal wird.
Der französische Philosoph Bernard Stiegler vertrat die Ansicht, dass die Grundlage für ein solches Umdenken ganz allgemein der Gedanke der Entropie sein muss. Psychopolitische Anaphylaxie untersucht Stieglers Werk, stützt sich darauf und führt einen Dialog mit ihm und zielt darauf ab, Schritte in Richtung dieser neuen Art des Denkens zu unternehmen. Unter anderem in Anlehnung an Georges Canguilhem und Peter Sloterdijk plädiert er für eine immunologische Perspektive, die psychopolitische Zuckungen als eine Art anaphylaktischen Schock betrachtet, der tödlich zu sein droht.
Das Paradoxon, mit dem wir uns im Anthropozän - das als Entropozän konzipiert ist - letztlich auseinandersetzen müssen, ist der Widerspruch zwischen der dringenden Notwendigkeit eines globalen Notfallverfahrens und der ebenso notwendigen Aufgabe, die Zeit zu finden, unseren Weg über diese Anaphylaxie hinaus sorgfältig zu überdenken. In diesem Buch argumentiert Daniel Ross, dass die Aufgabe des heutigen Denkens darin bestehen muss, dieses Paradoxon zu bewohnen und es zur Grundlage einer neuen Dynamik zu machen.