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Pushing Past the Night: Coming to Terms with Italy's Terrorist Past
Der 15. Dezember 1969 war der wichtigste Tag im Leben von Mario Calabresi, obwohl er erst in einem Jahr geboren werden sollte.
An diesem Tag stürzte der Anarchist Giuseppe Pinelli aus einem Fenster des Mailänder Polizeipräsidiums in den Tod, wo er zu seiner Rolle beim Massaker auf der Piazza Fontana befragt wurde, dem berüchtigtsten Fall von innerstaatlichem Terrorismus in Italien. Polizeiinspektor Luigi Calabresi, Marios Vater, befand sich zum Zeitpunkt des Unfalls im Gebäude, wenn auch nicht in dem Raum. Das tat den Gerüchten keinen Abbruch, dass Pinelli von Calabresi ermordet worden war.
Diese Verdächtigungen lösten einen "grausamen Lynchmord, wenn auch in Zeitlupe" aus, wie die italienische Zeitung La Repubblica schrieb, der in der Ermordung von Luigi Calabresi an einem Morgen im Jahr 1972 vor dessen Haus gipfelte. Calabresi hinterlässt seine schwangere Frau und zwei kleine Söhne.
In seinen Memoiren erforscht Mario Calabresi die persönlichen und politischen Auswirkungen der Ära des italienischen Inlandsterrorismus in einem ergreifenden und sehr persönlichen Bericht. Seine Trauer über die Ermordung seines Vaters wird durch den Wunsch ausgeglichen, die Spaltung zu überwinden, die Italien noch heute entstellt.
Dieses kraftvolle Buch ruft nicht nur zur Rechenschaft, sondern auch zur Wiedergutmachung auf. Wie Mario Calabresis Mutter ihm immer sagte, muss man in die Zukunft blicken, auf das Leben setzen und sich weigern, ein Gefangener des Hasses zu sein.