
Fallstudien an der Schnittstelle von Kunstgeschichte und Queer-Politik - von wegweisenden Ausstellungen, sowohl institutionell als auch im Untergrund, bis hin zu Museumspolitik und Kunstaktivismus
Dieser Sammelband versammelt Fallstudien aus der Geschichte der queeren Kunstausstellungen und ihrer Dokumentations- und Archivierungsformen. Das Vermächtnis dieser Projekte hängt oft von persönlichen Archiven ab, und folglich ist „öffentlich“ ein relativer Begriff für Veranstaltungen, die entweder kurzlebig waren, in häuslichen Räumen stattfanden oder nur für Eingeweihte bestimmt waren. An der Schnittstelle von Queerness und zeitgenössischer Kunst untersucht dieser Band, wie die Bemühungen von LGBTQ-Künstlern ihre öffentliche Präsenz in Museen und in der Gesellschaft gleichermaßen gefördert haben.
Zu den Fallstudien gehören die Ausstellung Queer Spaces von Storefront for Art and Architecture aus dem Jahr 1994 und der Cruising-Pavillon auf der Architekturbiennale in Venedig 2018; die „Queer Kharkiv School of Photography“; Martha Roslers Dia-Ausstellung If you lived here; die Ausstellungen der kanadischen Musikerin Peaches; Untold Stories, Estlands erste queere Gruppenausstellung; Ausstellungen zu HIV/AIDS im deutschsprachigen Raum und in Frankreich; queere Künstler und Kuratoren in Kroatien; die Überschneidung der „Crip“-Theorie mit den Queer Studies; ein Gespräch mit der Smi-Künstlerin Katarina Pirak Sikku; und Museumspolitiken wie die Guggenheim-Transparenzinitiative, Queer Is Not a Manifesto im Stedelijk und Queering the Collection im Van Abbemuseum Eindhoven.