
Queer Data Studies
Daten, gefährlich und mächtig, sind sowohl eine weltbildende als auch eine demontierende Kraft. Die Sammlung von Daten über queere Leben und Körper, die Folgen der Datenanalyse für queere Subjekte und Überlegungen zu Privatsphäre und Einwilligung stellen oft ethische Dilemmata dar, auch wenn queere Daten unser Verständnis davon erweitern, wer und was zählt.
Der Bedarf an queeren Analysen und Perspektiven hat angesichts der feindseligen Anti-User-Politik großer Technologieunternehmen, des Sicherheitstheaters an Flughäfen, der unverhältnismäßig hohen Rate von Polizeieinsätzen gegen queere Menschen und People of Color, der digitalen Überwachung bei der Grenzsicherung und der Verbreitung digitaler Gesundheitsdaten eine neue Dringlichkeit erhalten. Queer Data Studies versammelt weitreichende interdisziplinäre Gespräche in einem reichhaltigen Band und fordert die Leserinnen und Leser auf, neu zu überdenken, wie sich die Gewinnung, Verbreitung, Modellierung, Verwaltung und Nutzung von Daten auf queere Subjekte auswirkt, und gleichzeitig zu überlegen, wie die Macht der Daten im Dienste einer queeren Ethik genutzt werden könnte.
Die Beiträgerinnen und Beiträger wählen einen umfassenden Ansatz für Daten und schöpfen aus einer Reihe von Quellen, darunter Geschichten, Töne, medizinische Daten, Polizeidaten, Karten und algorithmische Modellierung. Dieser Sammelband bezieht intersektionale, dekoloniale, feministische, queere und transsexuelle Forschung ein und fördert den laufenden Dialog über Daten in den Sozial-, Geistes- und angewandten Wissenschaften.