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Queer Embodiment: Monstrosity, Medical Violence, and Intersex Experience
Queer Embodiment verbindet kritische Theorie, Autobiografie und sexologische Archivrecherche und gibt einen Einblick in die Bedeutung eines lesbaren Körpers im Westen. Hil Malatino untersucht, wie Intersexualität zu einer anomalen Verkörperung wurde, von der angenommen wird, dass sie korrigiert werden muss, und wie die Anfechtung dieser Pathologisierung medizinische Reformen und Menschenrechte für intersexuelle und trans Menschen fördern kann.
Malatino spürt sowohl institutionellen als auch zwischenmenschlichen Versäumnissen bei der Würdigung nicht-geschlechtlich dimorpher Körper nach und untersucht, wie die von modernen Sexualwissenschaftlern entwickelte Ontologie der Geschlechterdifferenz mit der verkörperten Erfahrung in Konflikt gerät. Malatino zeigt umfassend, wie geschlechtsnormalisierende Praktiken in der Klinik beginnen, danach aber durch Mechanismen der institutionellen Ausgrenzung und durch die cis-zentrischen und bionormativen Vorstellungen der eurozentrischen Kultur von Sexualität, Fortpflanzungsfähigkeit, romantischer Partnerschaft und Verwandtschaft verstärkt werden.
Durch die Kombination von persönlichen Berichten mit Archivmaterial stellt Queer Embodiment Intersexualität als das konzeptionelle Zentrum von Queerness dar, als die Figur, durch die nicht-normative Geschlechter und Wünsche historisch verstanden werden und wurden. Wir müssen den medizinischen, wissenschaftlichen und philosophischen Diskurs über Intersexualität, der dem heutigen Verständnis von geschlechtlichem Selbst zugrunde liegt, überdenken, um Geschlecht neu als einen Prozess des Werdens zu verstehen, der die restriktive binäre Logik überschreitet.