
Queering Architecture: Methods, Practices, Spaces, Pedagogies
Mit Beiträgen einer Reihe von bedeutenden Stimmen aus dem Feld erneuert dieser Band die Diskussion darüber, was es bedeutet, im Kontext der Architektur von "queer" zu sprechen, und bietet einen neuen Blick auf die methodologischen und epistemologischen Herausforderungen, die sich daraus für die Disziplin der Architekturtheorie ergeben.
Architektur als Disziplin, als Beruf und als angewandte Praxis ist immer ihrem eigenen konzeptionellen Rahmen untergeordnet, der auf Ordnung ausgerichtet ist. Sie bezieht sich auf Gebäude, aber auch auf Denk- und Wissensinfrastrukturen, auf Konventionen und Taxonomien, auf Herrschaftsstrukturen, Machthierarchien und Verwaltungssysteme. Wie kann man also einen queeren architektonischen Diskurs betrachten, wenn der Begriff "queer" selbst, der für seine schwer fassbare, schlüpfrige Natur bekannt ist, sich dieser Ordnung widersetzt und sie angreift?
Die Aufsätze in diesem Sammelband sind in vier Unterabschnitte gegliedert, die jeweils einen bestimmten Untersuchungsgegenstand - Methoden, Praktiken, Räume und Pädagogik - beleuchten, um das vorgeschlagene Queering der Architektur zu konkretisieren. Sie zeigen die paradoxe Natur des Unterfangens aus einer Vielzahl von Perspektiven auf - von der Frage nach dem Mapping der Queer-Theorie in der Architektur über die Frage nach queeren architektonischen Archiven (oder deren Fehlen) bis hin zu den nicht-westlichen linguistischen Herausforderungen des Begriffs queer und den dekolonialen Ansätzen in der Architektur über Indigenität und Landschaft.
Queering Architecture stellt nicht nur eine kühne Herausforderung an die normativen Methoden des Architekturdiskurses dar, sondern befasst sich auch mit der paradoxen Natur der Etablierung "queerer" Methodologien an sich. Unverzichtbare Lektüre für Architektur- und Queer-Theoretiker.