Bewertung:

Das Buch „Queering the Shakespeare Film“ von Anthony Guy Patricia kritisiert Mainstream-Filmadaptionen von Shakespeares Stücken durch eine queere Linse und argumentiert, dass die wahrgenommene Queerness oft eher auf Regieentscheidungen als auf die Originaltexte zurückzuführen ist. Die Autorin untersucht verschiedene Adaptionen, um zu veranschaulichen, wie Regisseure Shakespeares Zweideutigkeit falsch interpretieren können, was zu Ungereimtheiten in ihren Filmen führt. Die Arbeit ist aufschlussreich, da sie sich mit der Komplexität queerer Interpretationen in Shakespeare-Adaptionen befasst.
Vorteile:Die Autorin liefert eine gründliche Analyse von zehn bedeutenden Shakespeare-Verfilmungen und hebt dabei die Nuancen und die Komplexität von Queer-Interpretationen hervor. Die Erforschung der Art und Weise, wie Regisseure spezifische Darstellungsstrategien einsetzen, bietet eine neue Perspektive auf filmische Adaptionen und Queer-Theorie.
Nachteile:Einige Leserinnen und Leser könnten das Argument, Queerness sei in erster Linie ein Konstrukt der Regisseure und nicht den Shakespeare-Texten inhärent, als einschränkend empfinden. Darüber hinaus könnte der Fokus auf Filmadaptionen wichtige Theaterinterpretationen ausklammern, so dass sich das Buch in seinem Umfang etwas eingeschränkt anfühlt.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Queering the Shakespeare Film: Gender Trouble, Gay Spectatorship and Male Homoeroticism
Im Mittelpunkt von Queering the Shakespeare Film stehen eine Reihe von Mainstream- und unabhängigen englischsprachigen Filmproduktionen von A Midsummer Night's Dream, Romeo and Juliet, Othello, Twelfth Night und The Merchant of Venice.
In dieser Studie werden die verschiedenen Darstellungen des Queeren - im weitesten Sinne verstanden als das, was im Widerspruch zu dem steht, was als normal, legitim und dominant angesehen wird, insbesondere - aber nicht ausschließlich - in Bezug auf sexuelle Angelegenheiten - im Shakespeare-Film kritisch untersucht. Die für die Analyse ausgewählten Filme korrespondieren bewusst mit jenen Shakespeare-Stücken, die als geschriebene Texte seit den Anfängen der Queer-Theorie in den frühen 1990er Jahren Gegenstand zahlreicher produktiver Studien in einem queeren Kontext waren.
Das Buch erweitert somit die laufende queere Diskussion über diese geschriebenen Texte auf ihre filmischen Gegenstücke. Queering the Shakespeare Film ist eine dringend benötigte alternative und ergänzende kritische Geschichte des Shakespeare-Filmgenres.