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Racial Profiling in Canada: Challenging the Myth of 'a Few Bad Apples'
Im Oktober 2002 veröffentlichte der Toronto Star eine Reihe von Artikeln über Racial Profiling, in denen darauf hingewiesen wurde, dass die Polizei von Toronto bei Verkehrskontrollen routinemäßig junge schwarze Männer ins Visier nimmt. Die Artikel lösten heftige Reaktionen in der Gemeinde und erhebliche Proteste seitens der Medien, Politiker, Strafverfolgungsbeamten und anderer öffentlicher Stellen aus. Obwohl die Artikel durch umfangreiche Unterlagen und statistische Beweise belegt waren, verklagte die Toronto Police Association den Star mit der Begründung, dass es keine derartigen Beweise gebe. Die Klage wurde schließlich vor Gericht abgewiesen. In der Folge rückte jedoch das Thema "Racial Profiling" - eine Praxis, bei der bestimmte kriminelle Handlungen Einzelpersonen oder Gruppen auf der Grundlage ihrer Ethnie oder ihres ethnischen Hintergrunds zugeschrieben werden - ins nationale Rampenlicht.
In diesem umfassenden und zum Nachdenken anregenden Werk untersuchen Carol Tator und Frances Henry die Bedeutung des Racial Profiling in Kanada, wie es nicht nur von der Polizei, sondern auch von vielen anderen sozialen Einrichtungen praktiziert wird. Die Autorinnen stellen einen theoretischen Rahmen zur Verfügung, innerhalb dessen sie das Racial Profiling aus einer Reihe von Perspektiven und in einer Vielzahl von Situationen untersuchen. Sie analysieren die Diskurse von Medien, Polizeibeamten, Politikern, Beamten, Richtern und anderen öffentlichen Behörden, um aufzuzeigen, wie die Machthaber durch ihre gemeinsamen Interaktionen bestehende rassistische Ideologien und soziale Ungleichheitsverhältnisse kommunizieren und produzieren. In Kapitel 3 vergleicht der Autor Charles Smith die Erfahrungen mit Racial Profiling und Polizeiarbeit in Kanada, den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich. In Kapitel 7 stellt Maureen Brown anhand einer Reihe von Interviews Geschichten vor, die die Realität von Racial Profiling in den Alltagserfahrungen von Afrokanadiern und ethnischen Minderheiten aufzeigen.
Gestützt auf eine Fülle von Forschungsergebnissen und theoretischen Ansätzen aus einem breiten Spektrum von Disziplinen leistet Racial Profiling in Canada einen wichtigen Beitrag zur Literatur und zu den Debatten über ein Thema, das zunehmend Anlass zur Sorge gibt. Gemeinsam präsentieren die Autoren eine überzeugende Untersuchung der Allgegenwärtigkeit von Racial Profiling im täglichen Leben und seiner Auswirkungen auf unsere Gesellschaft, während sie gleichzeitig Wege für Veränderungen aufzeigen.