Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
Radical Proceduralism: Democracy from Philosophical Principles to Political Institutions
Demokratische Politik ist auf die Beteiligung, das Vertrauen und die Unterstützung der Bürger angewiesen. Während diese Unterstützung für die demokratischen Institutionen und die politischen Eliten abnimmt, wird im öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs häufig vorgeschlagen, dieser Herausforderung durch eine Stärkung der Rolle von Experten in der politischen Entscheidungsfindung entgegenzuwirken.
Solche Reformvorschläge vermitteln jedoch eine paternalistische Bedrohung, die gegen grundlegende demokratische Prinzipien verstößt. Der Radikale Prozeduralismus schlägt ein alternatives, "radikal prozeduralistisches" Verständnis von demokratischer Legitimität und institutioneller Reform vor und argumentiert, dass es so etwas wie "politische Wahrheit" oder "Korrektheit", die die Ausübung politischer Macht durch Experten rechtfertigen könnten, nicht gibt.
Vielmehr ist das einzige Kriterium für demokratische Legitimität die faire und gleichberechtigte Einbeziehung aller betroffenen Bürger. Der radikale Prozeduralismus überbrückt die Kluft zwischen politischer Philosophie und praktischen institutionellen Experimenten, indem er uns auffordert, die Bürger wieder einzubeziehen und sie in einen Dialog über die "demokratischen Spielregeln" einzubeziehen, und indem er institutionelle Instrumente vorschlägt, die als "Gesprächsstarter" dienen und solche Dialoge erleichtern.