Bewertung:

Das Buch befasst sich mit dem Thema Radikalisierung unter jungen muslimischen Männern in Paris und bietet Einblicke in ihre Kämpfe und die gesellschaftlichen Faktoren, die zu gewalttätigem Extremismus beitragen. Es wird für seine menschliche Perspektive und seine gründliche Recherche gelobt, auch wenn einige Leser die Erzählung langatmig und gelegentlich ermüdend finden.
Vorteile:⬤ Bietet einzigartige und wertvolle Einblicke in die Radikalisierung junger muslimischer Männer
⬤ gut recherchiert und geschrieben
⬤ bietet eine menschliche Perspektive auf wichtige soziale Fragen
⬤ hebt die Auswirkungen von sozialer Ausgrenzung und Ghettoisierung hervor.
⬤ Die Erzählung wird kritisiert, weil sie langatmig und schwierig zu lesen ist
⬤ einige Leser finden sie ermüdend oder langweilig
⬤ die Übersetzung kann die Klarheit und den Fluss des Textes beeinträchtigen
⬤ es fehlt ein starker Schluss oder eine Auflösung.
(basierend auf 14 Leserbewertungen)
Radicalized Loyalties: Becoming Muslim in the West
Die Sorge über die "Radikalisierung" junger muslimischer Männer ist heute weit verbreitet, und es wird angenommen, dass die benachteiligten Gebiete westlicher Städte zu Brutstätten des einheimischen Extremismus geworden sind. Doch wie leben junge Muslime, die in den Städten des Westens aufwachsen, wirklich?
Dieses Buch führt uns jenseits der Rhetorik in die Wohnsiedlungen am Rande von Paris, um Adama, Radouane, Hassan, Tarik, Marley und eine schattenhafte Gestalt zu treffen, deren Name zur Zeit der Charlie Hebdo Schießerei plötzlich und brutal der Welt bekannt wurde: Am dy Coulibaly. Fabien Truong betrachtet Am dy mit den Augen seiner engen Freunde und anderer junger muslimischer Männer in den Vierteln, in denen sie aufgewachsen sind, und deckt ein Netzwerk konkurrierender Loyalitäten auf. Er zeichnet den Weg auf, den diese Jugendlichen einschlagen, um die Konflikte zu lösen, mit denen sie konfrontiert sind: Muslim zu werden. Für diese jungen Männer ist der Islam, oft allein, eine Ressource, ein Tor - als ob er der letzte Weg wäre, um ohne Verrat zu "entkommen" und auf sinnvolle und edle Weise zu "kämpfen".
Muslim zu werden, führt nicht unbedingt zum radikalisierten "Anderen". Es ist eher wie ein Langstreckenlauf, eine kraftvolle Umstellung des Selbst, die Selbstbeobachtung und Veränderung ermöglicht. Es kann aber auch zu einer kämpferischen Selbstdarstellung führen, die eine Sackgasse in einen Ruf zu den Waffen verwandelt.