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Raphael Soyer and the Search for Modern Jewish Art
Der Künstler Raphael Soyer (1899-1987), dessen russisch-jüdische Familie sich 1912 in Manhattan niederließ, widmete sich der Darstellung von Menschen in ihrem städtischen Alltag. Bekannt wurde er vor allem durch seine Darstellungen von Stadtarbeitern und Aussteigern sowie durch seine Porträts von sich selbst und seinen Freunden.
Obwohl Soyer sich selbst nie als "jüdischer Künstler" bezeichnete, vertritt Samantha Baskind in der ersten umfassenden kritischen Studie über den Künstler die Ansicht, dass sein Werk stark von seiner ethnischen Zugehörigkeit und der Erfahrung jüdischer amerikanischer Einwanderer beeinflusst war. Baskind untersucht die Kunst und das Leben des Malers im reichhaltigen Kontext der religiösen, kulturellen, politischen und sozialen Bedingungen in den Vereinigten Staaten des 20. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten.
Indem sie ein Verständnis von Soyer als jüdisch-amerikanischem Künstler fördert, spricht sie größere Fragen zur Definition und zum Studium der modernen jüdischen Kunst an. Während frühere Wissenschaftler jüdische Kunst einfach als Kunst definiert haben, die von Menschen geschaffen wurde, die als Juden geboren wurden, betont Baskind die Bedeutung der kulturellen Identität eines Künstlers bei der Definition ethnischer Kunst.
Indem Baskind erklärt, wie Soyer seine jüdische Identität im Laufe seines Lebens auf wechselnde Weise verhandelte, bietet sie neue Strategien zur Identifizierung und Interpretation jüdischer Kunst im Allgemeinen. Ihre Analyse von Soyers Werk stellt den Künstler in einen notwendigen Kontext und bietet einen wertvollen neuen Ansatz für das Studium der modernen jüdischen Kunst.