
Spatial Plots: Virtuality and the Embodied Mind in Baricco, Camilleri and Calvino
In Diskussionen über die Handlung werden Kausalität und Chronologie manchmal als die einzig möglichen Ordnungsprinzipien dargestellt. Und doch verwandeln Leser oft fragmentierte Schriften, parallele Handlungsstränge oder Erzählungen innerhalb von Erzählungen in ein sinnvolles Ganzes.
Andere Muster spielen eine Rolle bei der Lenkung unserer Aufmerksamkeit und laden uns, wie Beltrami vorschlägt, dazu ein, Erzählungen als zu erkundende Räume zu begreifen. Die kritische Analyse ausgewählter Werke von Alessandro Baricco (geb. 1958), Andrea Camilleri (1925-2019) und Italo Calvino (1923-1985) ist mit umfassenderen theoretischen Überlegungen darüber verknüpft, wie das Verstehen von Erzählungen - weit davon entfernt, etwas „Außergewöhnliches“ zu sein - eine Praxis ist, die in unseren Alltag eingebettet und tief in den Strategien der Sinngebung verwurzelt ist, mit denen wir uns die Welt um uns herum erschließen.
Auf der Grundlage neuerer Studien zur kognitiven Literaturkritik und zur kognitiven Narratologie untersucht dieses Buch die Techniken, die ein solches „räumliches“ Verständnis hervorrufen, und zeigt, wie ein kognitiv orientierter Ansatz dazu beitragen kann, die innere Funktionsweise bestimmter Erzähltexte zu erhellen und neue Lesarten zu eröffnen. Die Bilder Karte, Trajektorie und Fraktal werden angeboten, um drei Arten von räumlichen Plots darzustellen, drei Wege, auf denen Geschichten als Räume verstanden und navigiert werden können.