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Rawls and Religion
John Rawls' einflussreiche Theorie der Gerechtigkeit und der öffentlichen Vernunft ist oft so verstanden worden, dass sie die Religion aus Angst vor ihrem illiberalen und destabilisierenden Potenzial aus der Politik ausschließt. Daher wurde sie von Verteidigern der Religion dafür kritisiert, dass sie den Reichtum an religiösen Empfindungen, Stimmen und Forderungen, die in den heutigen liberalen Gesellschaften vorhanden sind, ausgrenzt und entfremdet.
In diesem Sammelband untersuchen etablierte Wissenschaftler aus dem Bereich Rawls und Religionsphilosophie die zentralen Grundsätze der Rawls'schen Theorie und stellen sie neu dar, um zu zeigen, dass sie in der Tat ausgefeilte Ressourcen für die Aufnahme von und den Umgang mit Religionen im liberalen politischen Leben bieten. Die Kapitel bekräftigen die Subtilität, Offenheit und Flexibilität seines Verständnisses von liberalem "Respekt" und "Konsens" und zeigen deren integrative Implikationen für religiöse Bürger auf. Sie untersuchen auch die Mittel, die er für die Aufnahme nicht-liberaler Religionen in die liberale Politik vorschlägt, und entwickeln sein Konzept der "öffentlichen Vernunft" zu einer neuartigen Darstellung der Möglichkeiten für ein rationales Engagement zwischen liberalen und religiösen Ideen.
Und sie bewerten Rawls' Liberalismus aus der "transzendenten" Perspektive der Religionen selbst neu, wobei sie seinen normativen und politischen Wert sowie seinen eigenen "religiösen" Charakter kritisch betrachten. Rawls und die Religion ist ein einzigartiger und wichtiger Beitrag zu den gegenwärtigen Debatten über den Liberalismus und seine Reaktion auf die Verbreitung von Religionen im heutigen politischen Leben.