Bewertung:

Das Buch „Rebels on the Border“ von Aaron Astor bietet eine detaillierte Erforschung der komplexen Verhältnisse in den Grenzsklavenstaaten Missouri und Kentucky während des Bürgerkriegs. Er stellt eine überzeugende Argumentation über die politische Dynamik der Sklavenhalter dar, die sich gegen die Sezession wehrten, und hebt den Kampf um den Schutz der Sklaverei innerhalb der Union hervor. Während das Buch für seine aufschlussreiche Analyse und gründliche Recherche gelobt wurde, äußerten einige Rezensenten Vorsicht aufgrund von vermeintlichen Überinterpretationen und Ungenauigkeiten in Astors Schlussfolgerungen.
Vorteile:⬤ Hervorragende vergleichende Geschichte, die neue Einblicke in den Bürgerkrieg und die Grenzsklavenstaaten bietet.
⬤ Der Autor zeigt, dass er sowohl Sekundärliteratur als auch primäre Archivalien beherrscht.
⬤ Bietet eine überzeugende Analyse der politischen Dynamik und der Beweggründe der Sklavenhalter in Missouri und Kentucky.
⬤ Fesselnd geschriebene und leicht zugängliche Erzählung.
⬤ Empfiehlt ein nuanciertes Verständnis von Sektierertum und Sklaverei und verkompliziert vereinfachende Dichotomien zwischen Nord und Süd.
⬤ Einige Rezensenten bezweifeln die Richtigkeit von Astors Interpretationen und Schlussfolgerungen, insbesondere in Bezug auf Missouri.
⬤ Bestimmte Annahmen über die Beweggründe der Unionisten in Missouri werden möglicherweise zu stark vereinfacht oder falsch dargestellt.
⬤ Die Kritiker weisen auf Widersprüche in der Erzählung hin und äußern Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit des Quellenmaterials.
⬤ Das Buch muss sorgfältig gelesen werden, um die Gültigkeit einiger Behauptungen zu erkennen.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Rebels on the Border: Civil War, Emancipation, and the Reconstruction of Kentucky and Missouri
Rebels on the Border bietet eine bemerkenswert fesselnde und bedeutende Studie über die hart umkämpften und blutigsten Grenzstaaten des Bürgerkriegs im Süden: Kentucky und Missouri. Das Buch ist die bisher bei weitem komplexeste Untersuchung und konzentriert sich auf das "Grenzland" zwischen dem freien Norden und dem konföderierten Süden. Dadurch vertieft und erweitert "Rebels on the Border" das Verständnis des Sezessionskonflikts, des Bürgerkriegs und des Wiederaufbaus.
Nach der Emanzipation der Sklaven in Zentral-Kentucky und Missouri, so der Autor Aaron Astor, wandelten sie informelle verwandtschaftliche und soziale Netzwerke des Widerstands gegen die Sklaverei in formalere Prozesse der Wahlbeteiligung und des Aufbaus von Institutionen um. Gleichzeitig erfuhr die Politik der Weißen in Kentuckys Bluegrass und Missouris Little Dixie als Reaktion auf die durch den Krieg und seine Folgen ausgelöste rassische und soziale Revolution eine Neuausrichtung bei den Wahlen. Die schwarze Staatsbürgerschaft und das Wahlrecht lösten eine heftige Reaktion der Weißen und eine kulturelle Neuinterpretation der weißen regionalen Identität aus. Nach dem Krieg schloss sich die Mehrheit der Unionisten aus der Kriegszeit in Bluegrass und Little Dixie den ehemaligen Guerillas der Konföderierten in der Demokratischen Partei an, um die politischen Ambitionen der ehemaligen Sklaven zu unterdrücken.
Rebels on the Border ist nicht nur eine Geschichte von erbitterten politischen Kämpfen, Partisanenkriegen und rassistischer Gewalt. Wie kein anderer wissenschaftlicher Bericht über Kentucky und Missouri während des Bürgerkriegs stellt es diese beiden wichtigen Kernlandstaaten in den breiten Kontext der lokalen, südlichen und nationalen Politik.