
Rebel Writer: Mary Wollstonecraft and Enlightenment Politics
In einer Mischung aus Biografie, Gendertheorie und politischer Analyse zeichnet Gunther-Canada den Weg Mary Wollstonecrafts von der Leserin zur ersten feministischen Autorin nach.
Sie zeigt, wie Wollstonecraft in ihrem bahnbrechenden Werk "A Vindication of the Rights of Woman" (Rechtfertigung der Rechte der Frau) und anderen Werken die traditionellen Vorstellungen von Weiblichkeit und Autorität in Frage stellte und das erste systematische Argument für die politischen Rechte der Frauen lieferte. Wollstonecrafts Schriften stellen eine Rebellion gegen Jean-Jacques Rousseaus Darstellung von Frauen als gefährliche Kokotten und Edmund Burkes Vision von Frauen als schöne und unpolitische Schwächlinge dar.
Ihre revolutionäre politische Theorie forderte die Trennung von öffentlicher und privater Sphäre heraus, indem sie darauf bestand, dass Frauen rationale Akteure im Sinne der Aufklärung von Freiheit und Individualismus sein könnten. Gunther-Canada stellt uns eine Wollstonecraft vor, die sich unverblümt mit der Geschlechter- und Gattungspolitik auseinandersetzte und zur Revolte gegen die vorherrschende Ansicht aufrief, Frauen seien nur dazu geboren, "sich fortzupflanzen und zu verfaulen". Rebel Writer zeigt, wie Wollstonecrafts politische Ideologie ihr persönliches Leben bestimmte - sie gebar ein uneheliches Kind und heiratete später inmitten eines Skandals - und wie ihre Versuche, das Persönliche und das Politische zu vereinen, 1797 mit ihrem tragischen frühen Tod im Kindbett endeten.
Seit mehr als zweihundert Jahren dient Wollstonecrafts Leben als warnendes Beispiel für die Gefahren der Beteiligung von Frauen an der revolutionären Politik. Nun zeigt Gunther-Canada, wie Wollstonecraft das patriarchalische Schema der politischen Theorie untergräbt und eine alternative Vision von Frauen als Bürgerinnen entwirft, was sie zu einer echten "rebellischen Schriftstellerin" macht.