
Accounting for Risk
Bei Accounting for Risk geht es um die Verwendung von Rechnungslegungsinformationen zur Bewertung des Risikos und der erforderlichen Rendite für die Übernahme dieses Risikos. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Investitionen in Unternehmen und den Eigenkapitalforderungen an Unternehmen: Wie viel sollte ein Investor vom Preis einer Unternehmensaktie für das Risiko abziehen, und wie können Rechnungslegungsinformationen bei der Beantwortung dieser Frage helfen? Dieser Abschlag wird auch als erforderliche Rendite, erwartete Rendite oder Kapitalkosten bezeichnet.
Die Monographie verknüpft zwei Forschungsstränge - der erste ist die buchhaltungsbasierte Bewertungsforschung, bei der der Wert anhand der erwarteten Cashflows, Erträge oder Residualerträge ermittelt wird. Der Schwerpunkt liegt auf der Vorhersage dieser Auszahlungen, doch die Vorhersage von Auszahlungen ist nur ein Teil der Bewertung. Die andere Frage ist, wie diese erwarteten Auszahlungen unter Berücksichtigung des Risikos diskontiert werden sollten. In dieser Monographie wird der Frage nachgegangen, ob Rechnungslegungsinformationen bei der Bestimmung des Risikos und des Abzinsungssatzes hilfreich sind. Der zweite Forschungsstrang ist die Preisgestaltung von Vermögenswerten. Auch wenn der Begriff "Asset Pricing" vermuten lässt, dass es bei dieser Forschung um die Bestimmung von Preisen geht, geht es in Wirklichkeit um die erforderliche Rendite für Investitionen - den Risikoabschlag auf den Preis. Können Informationen aus der Rechnungslegung über Risiko und Rendite für die Erstellung von operativen Preisbildungsmodellen genutzt werden?
Accounting for Risk verbessert auch die Analyse von Finanzausweisen. Während die traditionelle Jahresabschlussanalyse - die Kennzahlenanalyse - ohne großen Bezug zur Finanztheorie durchgeführt wurde, basiert die moderne Jahresabschlussanalyse auf buchhalterischen Bewertungsmodellen, die auf der No-Arbitrage-Theorie zur Preisbildung für erwartete Dividenden beruhen. Das bringt Rechnungswesen und Finanzwesen näher zusammen. Der Schlüssel dazu ist ein Verständnis der Rechnungslegungsgrundsätze, die der Erfassung und Bewertung in den Jahresabschlüssen zugrunde liegen. Dies erfordert ein Verständnis dafür, wie die Rechnungslegung mit dem Risiko umgeht und dadurch Rechnungslegungszahlen erzeugt, die Informationen über Risiko und erwartete Rendite vermitteln.