
Rights Versus Antitrust: Challenging the Ethics of Competition Law
Das Kartell- oder Wettbewerbsrecht gilt weithin als wesentlicher Bestandteil der rechtlichen und politischen Strukturen der meisten liberalen Demokratien und als integrale Grundlage der Marktwirtschaft. In diesem Buch stellt Mark D. White dieses Verständnis in Frage. Er stützt sich auf Konzepte aus Wirtschaft, Philosophie und Recht, um zu argumentieren, dass der überragende Status, der der Regulierung des Wettbewerbs zuerkannt wird, von jeder Regierung, die behauptet, grundlegende Eigentumsrechte zu unterstützen, überdacht werden sollte.
Trotz seiner populistischen Ursprünge wird das Kartell- oder Wettbewerbsrecht heute in der Regel im Sinne der Wirtschaftstheorie verstanden, die eine solide Grundlage für die Analyse des Marktwettbewerbs bietet. Nach dieser Logik verbieten die Regierungen den Unternehmen ein Verhalten, das als wettbewerbswidrig angesehen wird, um die Verbraucher, andere Unternehmen oder den Wettbewerbsprozess selbst zu schützen. Dabei werden jedoch die grundlegenden Eigentumsrechte, auf denen die Marktwirtschaft beruht, vernachlässigt, was eine unglückliche Konsequenz der utilitaristischen Ethik ist, die den Wirtschaftswissenschaften zugrunde liegt. Unternehmen werden für die Förderung des gesellschaftlichen Wohlergehens verantwortlich gemacht und bestraft, wenn sie dies nicht tun, selbst wenn ihre Handlungen keine anerkannten Rechte von Verbrauchern oder Konkurrenten verletzen. In dieser Sichtweise des Handels werden Unternehmen als Agenten des Staates betrachtet und nicht als Möglichkeiten für Einzelpersonen, ihre Interessen im Austausch mit anderen zu verfolgen. Wie White erklärt, dient das Wettbewerbs- oder Kartellrecht als Beispiel dafür, wie die Wirtschaftswissenschaften Wohlfahrt und Effizienz gegenüber Rechten und Gerechtigkeit privilegieren, indem sie die Maximierung von Ergebnissen fördern, während sie die Rechte derjenigen ignorieren, die sie erzeugen.
Dieses leicht zugängliche und nicht-technische Buch setzt keine Vorkenntnisse in Wirtschaft, Philosophie oder Recht voraus und bietet eine neue und zum Nachdenken anregende Perspektive auf das Kartell- und Wettbewerbsrecht, die Leser mit unterschiedlichem Hintergrund und politischer Einstellung dazu herausfordern wird, das Ausmaß der Selbstverständlichkeit zu hinterfragen, mit der diese Weisheit betrachtet wird.