Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
Right-Wing Culture in Contemporary Capitalism: Regression and Hope in a Time Without Future
Kommentatoren quer durch das politische Spektrum haben argumentiert, dass die Zukunft von einer sich ständig ausweitenden Gegenwart absorbiert wird, zu der wir uns keine Alternativen vorstellen können. Die Vorstellung, dass wir die Fähigkeit verloren haben, uns Veränderungen vorzustellen - kulturell, gesellschaftlich und politisch - ist zu einem der entscheidenden Probleme unserer Zeit geworden.
Was aber ist der Unterschied zwischen den populistischen Erzählungen derjenigen, die versprechen, dieses Problem zu lösen, indem sie uns in eine glorreiche Vergangenheit zurückführen, und denen, die versprechen, uns in eine glorreiche Zukunft zu führen? Oft, so argumentiert dieses Buch, gar nicht so sehr. Mathias Nilges entlarvt Neo-Autoritarismus und kapitalistische Hyper-Innovation als zwei Seiten derselben Medaille und zeigt, dass die heutigen Reaktionäre und Futuristen dieselben zeitlichen Krisen unserer Gegenwart nutzen und von ihnen profitieren.
Mit Blick auf Design, Populärkultur, Literatur und neuere theoretische und politische Diskussionen bietet Nilges Möglichkeiten, das Wiederauftauchen vertrauter und beunruhigender Formen rechter Politik und Kultur (Autoritarismus, Paternalismus, Faschismus) nicht als historische Wiederholung zu verstehen, sondern als gefährliche Folgen der Widersprüche des heutigen Kapitalismus. Unter Rückgriff auf die kritische Theorie, insbesondere auf das Werk von Ernst Bloch, entdeckt dieses Buch eine Politik und Kultur der Hoffnung, die es jenseits einer vom Kapitalismus kolonisierten Zukunft und einer Vergangenheit verortet, die zum mystischen Spielplatz der neuen Rechten wird: in dem, was nie sein durfte und daher nach Verwirklichung verlangt.