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Far Right Parties and Euroscepticism: Patterns of Opposition
Warum behandeln Parteien, die derselben Parteienfamilie angehören, die EU-Frage unterschiedlich? Dieses Buch geht dieser Frage durch eine systematische Analyse der EU-Positionen rechtsextremer Parteien in Europa nach. Ausgehend von der Annahme, dass rechtsextreme Parteien rationale Akteure sind, wird in dem Buch argumentiert, dass die Art und Weise, wie sie strukturelle Anreize interpretieren können, von ihrem Verhältnis zur Demokratie, ihrer Einstellung zum Gemeinwesen, ihrer Zielwählerschaft/sozialen Basis und ihrem Verhalten gegenüber Konkurrenten abhängt.
Eine Klassifizierung anhand dieser Indikatoren führt zur Identifizierung von drei Modellen rechtsextremer Parteien: systemfeindlich, antiliberal und normalisiert. Da die EU ein Kernthema im Instrumentarium der rechtsextremen Parteien ist, wird sie zu einer Schlüsselpolitik im Parteienwettbewerb. Systemfeindliche Rechtsaußenparteien neigen zu einer ablehnenden Haltung gegenüber der EU; antiliberale Rechtsaußenparteien sind eher bedingte Euroskeptiker; und normalisierte Rechtsaußenparteien neigen zu einer kompromissbereiten Haltung gegenüber der EU.
Welchen europaskeptischen Einstellungen die Parteien den Vorzug geben, hängt vom innenpolitischen Kontext ab und davon, wie sie ihre nationale Identität wahrnehmen. Die Ergebnisse dieses Buches sind angesichts der politischen und wirtschaftlichen Krisen in Europa und der zunehmenden öffentlichen Unterstützung für euroskeptische Ideen und rechtsextreme Parteien relevant.