Bewertung:

Das Buch „Red River Girl“ von Joanna Jolly ist ein herzzerreißender Bericht über das Leben und den tragischen Tod von Tina Fontaine, einem jungen indigenen Mädchen in Kanada. Es untersucht die systemischen Probleme im Zusammenhang mit der Epidemie vermisster und ermordeter indigener Frauen und kombiniert investigativen Journalismus mit erzählerischer Darstellung, um gesellschaftliche Versäumnisse und die Kämpfe indigener Gemeinschaften aufzuzeigen.
Vorteile:⬤ Fesselnder und emotionaler Schreibstil, der den Leser fesselt.
⬤ Bietet wichtige Einblicke in die systemischen Probleme indigener Frauen in Kanada.
⬤ Gut recherchiert und informativ, ein wichtiger Beitrag zu Diskussionen über Ethnie, Gerechtigkeit und soziale Fragen.
⬤ Die Erzählweise ähnelt der eines Romans und macht sie für die Leser zugänglich und fesselnd.
⬤ Einige Leser empfanden das Tempo als schwankend, mit langsamen Abschnitten, die das Gesamtengagement beeinträchtigen könnten.
⬤ Der journalistische Stil lässt möglicherweise keine persönliche Beziehung zum Opfer zu, was einige Leser vermissten.
⬤ Das Thema ist sehr erschütternd und könnte für einige Leser schwer zu verarbeiten sein.
(basierend auf 39 Leserbewertungen)
Red River Girl: The Life and Death of Tina Fontaine
(NATIONALER BESTSELLER)
Ein fesselnder Bericht über den ungeklärten Tod eines indigenen Teenagers und den Detektiv, der entschlossen ist, ihren Mörder zu finden, vor dem Hintergrund einer unruhigen Stadt.
Am 17. August 2014 wurde die Leiche der fünfzehnjährigen Ausreißerin Tina Fontaine im Red River von Winnipeg gefunden. Sie war in Stoff eingewickelt und mit Steinen beschwert. Red River Girl ist ein fesselnder Bericht über diese Mordermittlung und den ungewöhnlichen Polizeidetektiv, der den Mörder mit allen ihm zur Verfügung stehenden legalen Mitteln verfolgte. Wie der Film Spotlight zeigt das Buch die Hintergründe einer langwierigen und akribisch geplanten Untersuchung auf. Es enthüllt Charaktere und soziale Spannungen, die einer Geschichte, die landesweit Schlagzeilen machte, Leben einhauchen.
Die preisgekrönte BBC-Reporterin und Dokumentarfilmerin Joanna Jolly schildert das bewegte Leben von Tina Fontaine, dem Mordopfer, das zur Hälfte aus Ojibway und Cree besteht, beginnend mit ihrer Kindheit im Sagkeeng First Nation Reserve. Tinas Weg in die Hauptstadt ist erschütternd und gipfelt in Drogenmissbrauch, sexueller Ausbeutung und Tod.
Jolly ist sich der Realität vermisster und ermordeter indigener Frauen und Mädchen bewusst und hat Tina Fontaines Leben aufgezeichnet, um sie daran zu erinnern, dass sie mehr war als nur eine Statistik. Tina wurde von ihrem Vater und dann von ihrer Großtante aufgezogen und war eine gute Schülerin. Doch der gewaltsame Tod ihres Vaters traf Tina schwer. Sie lief weg, wurde gefunden und in die Obhut des Jugendamtes gegeben, dem sie ebenfalls zu entkommen versuchte. Diese Entscheidung brachte sie in Gefahr.
Red River Girl konzentriert sich nicht auf das grausame Ereignis selbst, sondern auf die Bemühungen, Gerechtigkeit zu finden. Im Dezember 2015 erhob die Polizei Anklage gegen Raymond Cormier, einen Herumtreiber, wegen Mordes zweiten Grades. In Jollys Buch wird der Prozess nachgezeichnet, der mit einem Freispruch endete. Das Urteil löste im ganzen Land Bestürzung aus.
Das Buch ist nicht nur eine wahre Kriminalgeschichte, sondern auch ein Porträt einer Gemeinschaft, in der indigene Frauen überproportional häufig verletzt oder getötet werden. Jolly stellt die Frage, wie indigene Frauen, Sexarbeiterinnen, Gemeindevorsteherinnen und Aktivistinnen sich wehren, um sich zu schützen und die Wahrnehmung zu ändern. Vor allem aber wird das Buch aufzeigen, ob Tinas Familie Gerechtigkeit erfahren wird.