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Talk Like a Man
Nisi Shawls Steampunk-angehauchte alternative Geschichte des "belgischen" Kongo, Everfair, hat die Science-Fiction- und Fantasy-Welt im Sturm erobert. Das ist keine Überraschung. Ihre schnellen, sicheren und klugen Kurzgeschichten hatten sie bereits als eine innovative afrofuturistische Ikone etabliert, deren politisch aufgeladene Fiktion in der großen feministischen Tradition von Ursula K. Le Guin, Octavia Butler und Suzy McKee Charnas steht.
In diesen bisher nicht gesammelten Geschichten erkundet Shawl die unerwarteten Möglichkeiten und Gefahren, die sich durch die neue Intersektionalität der SF&F eröffnen. In Shawls schlüpfriger Welt kann Sex sowohl Kommerz als auch Anbetung sein, komplett mit uralten Riten, Altären und Salben ("Women of the Doll"); eine Virtual-Reality-Highschool ist ein Testgelände für Girlpacks und ihre unglücklichen Widersacher ("Walk like a Man"); und ein britischer Rocksänger findet in einem Spiegel ein Bild, das sowohl zukünftige Hits als auch alte Schrecken reflektiert ("Something More"). Ebenfalls enthalten ist eine Präsentation an einer südlichen Universität, in der sie geduldig (und genüsslich) die akademischen und geheimnisvollen Überschneidungen zwischen alten Riten und moderner Technik dekonstruieren. Ifa, jemand?
Plus:
Unser "Outspoken"-Interview mit Shawl, in dem unapologetisch argumentiert wird, Rätsel entschlüsselt werden und Ikonen, wie immer, verbrannt werden.