
Regionalization of Defence Cooperation by Alliance Members. The Case of Nordic Defence Cooperation
Seminararbeit aus dem Jahr 2018 im Fach Politik - Internationale Politik - Thema: Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheit, Note: B, Universität Tartu (Johan Skytte Institute of Political Studies), Veranstaltung: SORG. 04.
010: Sicherheitspolitik, Sprache: Deutsch Englisch, Beschreibung: Dieser Aufsatz fragt, warum Staaten, die bereits Mitglieder von Bündnissen sind, ihre Verteidigungszusammenarbeit regionalisieren. Oder, im ausgewählten Fall, warum kooperieren Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden im Rahmen der Nordischen Verteidigungskooperation (NORDEFCO), obwohl sie entweder Mitglied der NATO, der EU oder beider sind? In einer globalisierten, interdependenten Welt ist die Mitgliedschaft in mehreren Bündnissen und Kooperationsrahmen keine Seltenheit. Die Zusammenarbeit in Verteidigungsfragen ist nicht die einzige, die einen Einfluss auf die Sicherheit hat, aber der Bereich mit dem direktesten Einfluss.
In Anbetracht der unterschiedlichen Interessen und Probleme der europäischen Staaten, wie z.B. Fähigkeitslücken, die zu unterschiedlichen Bedürfnissen und Möglichkeiten führen, ist es plausibel zu theoretisieren, dass die Regionalisierung der Verteidigungszusammenarbeit durch die Unzufriedenheit mit der Art und Weise, wie das bestehende Bündnis diese Bedürfnisse erfüllt, verursacht wird.
Als Hauptmotivationen werden von den Politikern wirtschaftliche Vorteile und die große Homogenität der nordischen Sicherheitsgemeinschaft genannt. Daraus leite ich zwei Hypothesen ab, von denen die eine besagt, dass die wahrgenommene Notwendigkeit, Mittel einzusparen, proportional zur Wahrscheinlichkeit ist, eine Regionalisierung anzustreben, und die andere die Dringlichkeit einer solchen Notwendigkeit in dieselbe positive Beziehung zur Regionalisierung der Verteidigungszusammenarbeit setzt.
Die dritte Hypothese bringt die Regionalisierung mit den verteidigungsbezogenen Bündnissen in Verbindung, an denen die jeweiligen Staaten bereits beteiligt sind, indem sie davon ausgeht, dass die Regionalisierung eine Möglichkeit ist, Einfluss auf Bündnisse auszuüben, an denen ein Staat nicht beteiligt ist. Es gibt Wissenschaftler, die argumentieren, dass das, was NORDEFCO anstrebt, besser direkt über die NATO oder die EU abgewickelt werden sollte, da Doppelarbeit ein echtes Risiko darstellt, das zu einer weniger effizienten Nutzung der Ressourcen führt (Petersson, 2010c; Hofmann, 2009).