Bewertung:

Das Buch ist wegen seiner detaillierten Erläuterung relevanter Marktfragen und seiner gründlichen Analyse der Infrastrukturregulierung sehr zu empfehlen. Es kombiniert Fallstudien und historische Übersichten und bietet einen hilfreichen Rahmen für das Verständnis von Regulierungsansätzen. Allerdings weist es einige Einschränkungen bei der Behandlung von öffentlichem Eigentum und der Überschneidung von Regulierungsformen auf.
Vorteile:⬤ Sehr empfehlenswert
⬤ Detaillierte Erläuterungen zu relevanten Themen
⬤ Informativ und gut geschrieben
⬤ Kombiniert Fallstudien mit historischem Kontext
⬤ Ausgewogene Betrachtung der Vor- und Nachteile der Regulierung
⬤ Als E-Book zugänglich.
⬤ Mangelnde Tiefe bei öffentlichem Eigentum
⬤ Schwierigkeiten beim Zitieren im E-Book-Format
⬤ etwas unzureichende Behandlung von Überschneidungen bei der Regulierung
⬤ Autor scheint voreingenommen gegenüber staatlicher Regulierung
⬤ könnte von detaillierteren Fallstudien profitieren.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Regulating Infrastructure: Monopoly, Contracts, and Discretion
In den 1980er und 90er Jahren wandten sich viele Länder dem privaten Sektor zu, um Infrastrukturen und Versorgungsleistungen wie Gas, Telefon und Autobahnen bereitzustellen - in der Annahme, dass marktwirtschaftliche Anreize die Kosten kontrollieren und die Qualität der wesentlichen Dienstleistungen verbessern würden. Doch nachfolgende Debakel wie der Zusammenbruch des kalifornischen Stromgroßhandelsmarkts und der Konkurs der größten britischen Eisenbahngesellschaft haben beunruhigende Fragen zur Privatisierung aufgeworfen.
Dieses Buch befasst sich mit einer der drängendsten Fragen: Wie kann der Staat "natürliche Monopole" - also jene Infrastruktur- und Versorgungsdienste, deren Technologien den Wettbewerb unmöglich machen - fair und wirksam regulieren? JosE GOmez-IbANez beschränkt sich nicht auf die Wirtschaftswissenschaften, sondern stützt sich auf Geschichte, Politik und eine Fülle von Beispielen, um einen Fahrplan für verschiedene Regulierungsansätze zu erstellen. Er plädiert nachdrücklich dafür, marktorientierte und vertragliche Ansätze - einschließlich privater Verträge zwischen Infrastrukturanbietern und Kunden sowie Konzessionsverträge mit der Regierung als Vermittler - gegenüber solchen zu bevorzugen, die den staatlichen Regulierungsbehörden einen großen Ermessensspielraum einräumen.
Verträge können einen stärkeren Schutz für Infrastrukturkunden und -anbieter bieten - und mehr Möglichkeiten, die Dienstleistungen zum gegenseitigen Vorteil zu gestalten. In einigen Fällen sind die Anforderungen der Unternehmen und ihrer Kunden jedoch zu unvorhersehbar, als dass Verträge funktionieren könnten, und es können alternative Regelungen erforderlich sein.