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Rice in the Time of Sugar: The Political Economy of Food in Cuba
Wie hat Kubas langjähriger Zuckerhandel zur Entwicklung einer Landwirtschaft geführt, die den Verbrauchern im Ausland auf Kosten der Kubaner im eigenen Land zugute kam? In dieser Geschichte Kubas schlägt Louis A. Perez einen neuen kubanischen Kontrapunkt vor: Reis, ein Grundnahrungsmittel, das in der Küche der Insel eine zentrale Rolle spielt, und Zucker, der 150 Jahre lang eine Exportwirtschaft dominierte.
In der Dynamik zwischen den beiden wurde die Abhängigkeit von Lebensmittelimporten - ein wesentliches Merkmal der kubanischen Wirtschaft - begründet. Die kubanischen Bemühungen, die Wirtschaft durch eine Ausweitung der Reiserzeugung zu diversifizieren, stießen auf den erbitterten Widerstand der US-amerikanischen Reiserzeuger, die vom kubanischen Markt ebenso abhängig waren wie die Zuckererzeuger vom US-amerikanischen Markt. Die US-Erzeuger bereiteten sich darauf vor, Vergeltung zu üben, indem sie die Zuckerquote in einem Kampf um die Kontrolle der kubanischen Reismärkte beschnitten.
Perez' Chronik gipfelt in den 1950er Jahren, einer Zeit zunehmender revolutionärer Spannungen auf der Insel, als die US-Reiserzeuger und ihre Verbündeten im Kongress mit den kubanischen Erzeugern zusammenstießen, die von der Regierung Fulgencio Batistas unterstützt wurden. Die US-Interessen setzten sich durch - ein Erfolg, so Perez, der dazu beitrug, Batistas Regierungsfähigkeit zu untergraben.
Kubas Unfähigkeit, sich bei der Reiserzeugung selbst zu versorgen, besteht auch noch lange nach dem Sieg der kubanischen Revolution. Kuba importiert weiterhin Reis, aber angesichts des US-Embargos hauptsächlich aus Asien.
Die amerikanischen Reisproduzenten warten ungeduldig darauf, den kubanischen Markt zurückzuerobern.