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Travel Narratives of the Irish Famine; Politics, Tourism, and Scandal, 1845-1853
Die große Hungersnot in Irland war die verheerendste soziale Krise des neunzehnten Jahrhunderts in Westeuropa, eine Krise, die enorme und tiefgreifende Umwälzungen mit sich brachte. In Travel Narratives of the Irish Famine: Politics, Tourism, and Scandal, 1845-1853 stellt die Autorin Catherine Nealy Judd die These auf, dass aus dem Schmelztiegel der Großen Hungersnot ein neues literarisches Genre hervorging, nämlich der irische Hungersnot-Reisebericht.
In ihrem scharfsinnig argumentierenden und gründlich recherchierten Buch behauptet Judd, dass die bisherige Betrachtung von Reiseberichten über die Hungersnot zu weit gefasst war oder dazu tendierte, die Reiseberichte zu einem undifferenzierten Ganzen zusammenzufassen. Judd fordert uns auf, die Reiseberichte aus der Hungerzeit als ein einzigartiges Subgenre innerhalb des größeren diskursiven Feldes der Reiseliteratur zu betrachten. Judd argumentiert, dass das Ausmaß der Hungersnot großen Druck auf die Form, die Themen und die Ziele der Reiseberichte der Hungerzeit ausübte.
Aus diesem Grund verdienen die Reiseberichte der Hungerzeit eine detaillierte und organisierte Betrachtung sowie eine kritische Anerkennung ihres Status als beispielloses Subgenre. Travel Narratives of the Irish Famine stützt sich auf ein umfangreiches, bisher wenig genutztes Quellenmaterial und fasst den Kanon der irischen Reiseberichte über die Hungersnot zusammen.