
Reconstructing the Variant Generation Process of Hadith: Based on the Quantitative and the Isnād-cum-Matn Analysis
Mittelalterliche Autoren widmeten der Frage der Textvariation anscheinend nicht viele Seiten, sicherlich weil sie wenig Interesse an der Frage hatten, wie einzelne Hadithe historisch geformt wurden, doch haben zeitgenössische Forscher Interesse an der Frage der Textvariation bei Hadithen gezeigt. Sie sind sich darin einig, dass viele Hadithe seit ihrer ersten Verbreitung umformuliert wurden, und versuchen, den Prozess der Umformulierung in Bezug auf einzelne Hadithe nachzuzeichnen.
Methodisch am erfolgreichsten ist die von Harald Motzki und Gregor Schoeler vorgeschlagene isnād-cum-matn-Analyse. Diese Methode besteht darin, festzustellen, ob eine Korrelation zwischen dem Überlieferungsprozess eines Hadith, der sich aus der Analyse der isnāds (Überlieferungsketten) ergibt, und seiner textlichen Entwicklung, die sich aus der Untersuchung seines matn (Textes) ergibt, manchmal ergänzt durch biographische Quellen, besteht.
Trotz zahlreicher hervorragender Studien, die sich auf diese Methode stützen, ist es jedoch bei weitem noch nicht gelungen, das allgemeine Muster der Variantenbildung genau darzustellen. Das Buch Reconstructing the Variant Generation Process of Hadith versucht, den Prozess der Variantenbildung genau zu rekonstruieren, indem es neben der isnād-cum-matn-Analyse auch die isnāds aus verschiedenen quantitativen Perspektiven analysiert.