Bewertung:

Hermann Cohens „Religion der Vernunft: Aus der Quelle des Judentums“ ist ein tiefgründiges Werk, das die Wechselwirkung zwischen Ethik und Religion durch die Brille des jüdischen Denkens beleuchtet. Obwohl das Buch für seine intellektuelle Tiefe und seine einzigartigen Perspektiven auf Ethik und Monotheismus gelobt wird, steht es wegen seiner dichten Übersetzung und einiger kontroverser Interpretationen des jüdischen Rechts und der Ethik in der Kritik.
Vorteile:⬤ Bietet tiefe Einblicke in die Beziehung zwischen Vernunft, Ethik und Religion aus jüdischer Sicht.
⬤ Hebt die Bedeutung der universellen Ethik und der sozialen Gerechtigkeit hervor.
⬤ Setzt sich mit bedeutenden philosophischen Ideen auseinander, insbesondere mit der kantischen Ethik.
⬤ Bietet eine einzigartige Interpretation der jüdischen Tradition, die zu nachdenklichen Diskussionen über Ethik anregen kann.
⬤ Wertvoll für alle, die die historischen und philosophischen Grundlagen des modernen Judentums verstehen wollen.
⬤ Die Übersetzung wird kritisiert, weil sie umständlich ist und sich zu sehr an das deutsche Original hält, was sie weniger zugänglich macht.
⬤ Einige Leser sind der Meinung, dass Cohens Betonung des ethischen Monotheismus die Bedeutung der traditionellen jüdischen Gesetze und Praktiken herunterspielt.
⬤ Seine Schlussfolgerungen über die Rolle der Juden bei der Befolgung ethischer Grundsätze gegenüber der Einhaltung der Tora werden als problematisch angesehen.
⬤ Das Buch setzt einige Vorkenntnisse über das Judentum voraus, was Leser, die mit dem Thema nicht vertraut sind, abschrecken könnte.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Religion of Reason: Out of the Sources of Judaism
Hermann Cohens Religion der Vernunft, Aus den Quellen des Judentums (erstmals 1919 erschienen) gilt weithin als das größte Werk der jüdischen Philosophie und des religiösen Denkens seit Maimonides' Wegweiser für die Verwirrten.
Es ist zugleich ein jüdisches und ein philosophisches Buch: Jüdisch, weil es sein Material aus der literarischen Tradition bezieht, die von der Bibel über die Rabbiner bis zu den großen mittelalterlichen Philosophen reicht; philosophisch, weil es dieses Material studiert, um eine Weltanschauung zu konstruieren, die im weitesten Sinne des Wortes rational ist. Diese Ausgabe druckt eine Einführung von Leo Strauss aus dem Jahr 1972 nach und enthält einen Essay von Steven Schwarzchild über das Werk.
Eine neue Einleitung von Kenneth R. Seeskin ordnet Cohens Meisterwerk in die Geschichte des modernen philosophischen und religiösen Denkens ein.